Kriminalität:Brucker Kripobeamte nehmen in Mailand Betrüger fest

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Ein Bitcoin-Konto spielt eine wichtige Rolle bei der Betrugsmasche, die die Brucker Kripo nun aufgedeckt hat. (Foto: Hannes P Albert/dpa)

Die beiden Tatverdächtigen sollen nach der sogenannten Rip-Deal-Masche junge Firmengründer geschädigt haben.

Ermittler der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck haben einen sogenannten Rip-Deal-Betrug erfolgreich verhindert und in Italien zwei Tatverdächtige festgenommen. Das sei mit großer Unterstützung der italienischen Behörden und des Landeskriminalamts Wien sowie unter Federführung der Staatsanwaltschaft München II gelungen, teilt das zuständige Polizeipräsidium Oberbayern-Nord mit. Die Festnahme erfolgte am vergangenen Samstag in einem Restaurant in Mailand.

Auslieferung nach Deutschland

Die Männer seien dringend tatverdächtig, im großen Stil junge Start-up-Unternehmen in betrügerischer Art und Weise mit der sogenannten Rip-Deal-Masche zu schädigen. Noch bevor es den beiden Tatverdächtigen gelang, ihren Deal abzuschließen, griffen Einsatzkräfte zu und vollzogen die von der Staatsanwaltschaft München II erwirkten europäischen Haftbefehle. Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich um einen 29-jährigen kroatischen Staatsbürger und einen 35-jährigen Staatenlosen. Sie sollen nun für ein Strafverfahren nach Deutschland ausgeliefert werden.

Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck führt bereits seit längerer Zeit Ermittlungen gegen "Rip-Deal-Betrüger": Die Masche der Kriminellen sei dabei fast immer die gleiche, so die Polizei. Unter dem Begriff "Rip-Deal" (aus dem Englischen, to rip: jemanden ausnehmen, neppen; und deal: Handel, Geschäft) sind Betrugs-, Raub- und Diebstahlsdelikte zu verstehen, die alle nach einem bestimmten Muster ablaufen und deren Opfer unter anderem klein- und mittelständische Unternehmen auf der Suche nach einem Kreditgeber sind. Das Vorgehen werde gelegentlich auch "Mailänder Betrugsmasche" genannt.

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So auch im vorliegenden vom Polizeipräsidium geschilderten Fall: Einem Unternehmer wurde demnach von vermeintlichen Kreditgebern eine zinsgünstige Investition in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro zugesagt. Zehn Prozent der Summe sollte das Opfer noch während des Restaurantbesuchs zur Vertragssicherheit auf ein Bitcoin-Konto transferieren. Die Täter versuchen bei dieser Gelegenheit die Zugangsdaten des Bitcoins-Kontos auszuspähen, um die vom Opfer hinterlegte "Sicherheit" umgehend weiter zu transferieren. Anschließend brechen sie, so ist es Masche, den Kontakt ab.

Soweit sei es jedoch in diesem Fall nicht gekommen: "Umfangreiche polizeiliche Ermittlungen und eine hervorragende grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den benachbarten italienischen und österreichischen Behörden konnten den sich anbahnenden Betrug durch einen sofortigen Zugriff rechtzeitig verhindern", würdigt der Pressebericht des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord.

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