Fürstenfeldbruck:"Täter haben oft als Kind die sexualisierte Gewalt als Zuwendung erfahren"

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Wiederholungsgefahr: Wenn Männer sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen, gibt es dafür in der Regel eine Erklärung aus der eigenen Kindheit. (Foto: Uwe Zucchi/picture alliance / dpa)

Andreas Schmiedel therapiert Männer. Der Sozialpädagoge spricht über Opferschutz, Verantwortung und darüber, dass allein schon das Ansehen von Kinderpornografie problematisch ist, weil es einen Markt schafft.

Interview von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Warum fühlt sich ein Mann, der als Kind sexuellen Missbrauch erfahren hat, als Erwachsener selbst zu Kindern hingezogen? Den psychologischen Mechanismus dahinter erklärt Andreas Schmiedel, Sozialpädagoge und seit vier Jahren Leiter des Münchner Informationszentrums für Männer. Dorthin schicken die Richterinnen und Richter des Amtsgerichts Fürstenfeldbruck mangels näherer Angebote oft Angeklagte, deren Urteil mit der Auflage zu einer Therapie verbunden ist. Das Zentrum wurde 1988 aus einer Selbsthilfegruppe heraus gegründet, es hat Angebote vom Anti-Aggressivitäts-Training bis zur Gruppentherapie für Kindesmisshandler.

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