Greensill-Pleite:Stadt hofft auf einen Teil des Geldes

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Durch die Pleite der Greensill Bank hat Puchheim zwei Millionen Euro verloren. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Das Insolvenzverfahren gegen die Pleitebank läuft noch, ob es ein Disziplinarverfahren gegen den Kämmerer geben wird, ist weiterhin offen.

Von Peter Bierl, Puchheim

Die Stadt Puchheim kann hoffen, im Fall Greensill etwas Geld zurückzubekommen. Die Kommune hat gegen den Finanzvermittler geklagt, der den Kredit eingefädelt hat, durch den Puchheim nach der Pleite der Greensill-Bank im Frühjahr 2021 zwei Millionen Euro verloren hat. Die Gemeinde Vaterstetten, die etwa 5,5 Millionen verloren hat, bekam jedenfalls vom Oberlandesgericht in zweiter Instanz recht mit der Begründung, der Vermittler habe nicht rechtzeitig über Probleme bei der Privatbank informiert.

Ob und wie viel Puchheim zurückbekäme, ist ungewiss. Die Richter sprachen Vaterstetten eine Million Euro zu, allerdings hat der Makler selbst Insolvenz angemeldet. Ob also noch etwas Geld fließt, hängt davon ab, wie hoch er für solche Fälle versichert war. Wichtig ist allerdings, dass mit dem Urteil die Verantwortlichen der Stadt etwas entlastet werden.

Nach der Pleite stand im Raum, ob Bürgermeister Norbert Seidl (SPD), der Kämmerer Harald Heitmeier, ein Mitarbeiter der Verwaltung oder der Stadtrat aufgrund einer umstrittenen Richtlinie verantwortlich für das Debakel sind. Mit dem fraglichen Mitarbeiter habe man sich inzwischen auf einen Vergleich geeinigt, sagte der Bürgermeister. Offen sei nach wie vor, ob die Landesanwaltschaft ein Disziplinarverfahren gegen den Kämmerer einleitet. Ein Verfahren gegen den Bürgermeister hatte das Landratsamt abgelehnt, zum Unmut von CSU und FDP.

Nichts Neues gebe es auch im Insolvenzverfahren, das wegen der Pleite läuft, berichtete Seidl. Die Pleite hatte im Puchheimer Stadtrat Streit gesorgt, weil ein Teil der CSU-Fraktion den Bürgermeister als Verantwortlichen angriff. Ein Teil der Aufarbeitung war zunächst einem Gremium des Stadtrats überantwortet worden, bevor nach Monaten ein externer Anwalt eingeschaltet wurde.

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