Die Busse und Ruftaxen im Landkreis haben im vergangenen Jahr eine deutlich größere Zahl an Fahrgästen angelockt. Das geht aus den aktuellen Zahlen hervor, die den Kreisräten vorgelegt worden sind. Der Einbruch durch die Corona-Pandemie ist nicht nur ausgeglichen worden, sondern die Zahlen sind deutlich nach oben gestiegen. Demnach nutzen rund 50 000 Personen täglich die Busse im Landkreis, ein Zuwachs von rund 27 Prozent gegenüber der Erhebung 2018/2019.
Die sieben Ruftaxi-Linien im Landkreis wurden von mehr als 85 000 Personen im Jahr benutzt, ausgelegt wurde das System bei der Ausschreibung auf rund 40 000 Fahrgäste. Ein wesentlicher Grund für die Steigerung ist der Algorithmus, der ständig verbessert wird und für eingegangene Bestellungen automatisch eine Route plant.
Kritik an zu früh abfahrenden Bussen
Kreisrätin Christina Claus (Grüne) monierte, dass Busse zu früh abfahren würden, so dass Fahrgäste, die pünktlich sind, das Nachsehen hätten. Der ÖPNV-Koordinator des Landratsamtes geht davon aus, dass sich das bessern wird. In Zukunft müssten Busunternehmen für Verspätungen wie für Verfrühungen einen Obolus entrichten. Das dürfte die Pünktlichkeit fördern, glaubt Hermann Seifert. Jörn Weichold (SPD) beklagte, dass nicht alle Busse barrierefrei seien.
Puchheims Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) und Kreisrat Max Keil (ÖDP) forderten Landrat Thomas Karmasin (CSU) auf, sich bei der Staatsregierung dafür einzusetzen, die Misere bei der S-Bahn zu beheben, insbesondere solle die S 4 endlich ausgebaut werden. "Unsere X-Busse sind die Verbindung zwischen den S-Bahn-Linien, aber ohne ein funktionierendes S-Bahn-System bringen die Busse nur die Hälfte", monierte Seidl.