Fürstenfeldbruck:Retter fahren 100 000 Einsätze

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Erdgeschoss bald fertig: Der Neubau der Leitstelle für die Alarmierung von Rettungsdiensten und Feuerwehr entsteht an der August-Rasch-Straße in Gernlinden. (Foto: Jana Islinger)

Die Leitstelle in Fürstenfeldbruck nimmt die Anrufe unter 112 entgegen. Sie alarmiert Feuerwehren und Krankenwagen in vier Landkreisen.

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Einwohner der Landkreise Fürstenfeldbruck, Dachau, Starnberg und Landsberg, die den Notruf 112 wählen, werden an die Integrierte Leitstelle (ILS) in Fürstenfeldbruck weitergeleitet. Diese hat noch ihren Sitz in der Münchner Straße. Einer der ILS-Mitarbeiter nimmt den Notruf entgegen und veranlasst - je nach Fall - den Einsatz eines Rettungswagens oder der Feuerwehr. Die Mitarbeiter hatten im vergangenen Jahr etwas weniger Anrufe als 2022. Nach dem Höhepunkt im Jahr 2022 ist die Zahl der Notfalleinsätze ein wenig zurückgegangen. Dennoch waren Feuerwehren und Rettungsdienste mehr als 100 000-mal im Einsatz.

Das geht aus Daten hervor, die der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung kürzlich vorgelegt hat. Die genannten Zahlen beziehen sich auf die vier Landkreise. Auf längere Sicht gesehen, steigt die Zahl der Einsätze seit Jahren an. 2019 fuhren Feuerwehren und Rettungsdienste in den genannten Landkreisen knapp 92 000 Einsätze. Ein deutlicher Rückgang wurde im Corona-Jahr 2020 verzeichnet, die Zahl der Notfalleinsätze sank auf knapp 88 000, und auch die Zahl der Krankentransporte ging zurück.

Rund um die Uhr besetzt

Die Notrufzentrale ist täglich rund um die Uhr besetzt. Insgesamt 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleisten, dass Notrufe entgegengenommen und Retter alarmiert werden können. Die ILS hat freilich nicht 70 Vollzeitstellen, etliche Helfer sind teilzeitbeschäftigt. Die Schichten werden laut Bernd Brach, dem Geschäftsleiter des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, je nach Menge der Anrufe besetzt. Am meisten Anrufe gibt es zwischen acht und 16 Uhr, in dieser Schicht arbeiten deshalb acht Leute. In den Nachtstunden sind es weniger.

Die Fahrzeuge der Rettungsdienste fuhren im vergangenen Jahr mehr als 60 000 Einsätze. Trotz der vielen Einsätze sind Sanitäter und Notärzte meist innerhalb von zwölf Minuten am Einsatzort. In Dachau, Fürstenfeldbruck und Germering gilt dies für mehr als 90 Prozent der Einsätze. In Landsberg und Starnberg sind es zwischen 85 und 88 Prozent, im Einsatzbereich Türkenfeld nur 77.

Neubau in Gernlinden

Wegen der Zunahme der Einsätze werden die Mitarbeiter der ILS in einen Neubau umziehen. Der entsteht gerade im neuen Gewerbegebiet Gernlinden. Laut Bericht ist der Rohbau des Untergeschosses bereits abgeschlossen und es werden die Wände im Erdgeschoss sowie die Decke des Erdgeschosses errichtet. Im kommenden Jahr soll die neue ILS-Zentrale die Arbeit aufnehmen.

Sie ist zuständig für 84 Städte und Gemeinden mit etwa 640 000 Einwohner. 14 Kliniken und Krankenhäuser gehören zum Zuständigkeitsgebiet. Partner im Bereich des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistungen sind 234 Orts- und Gemeindefeuerwehren sowie vier Ortsverbände des Technischen Hilfswerks (THW). Dazu gehören auch 14 Rettungswachen, die rund um die Uhr besetzt sind, und die tagsüber über 32 Rettungswagen, 15 Krankentransportwagen und zehn Notarzt-Einsatz-Fahrzeuge verfügen.

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