Fürstenfeldbruck/Dachau:Ende der Staus in Sicht

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Die A 8 durchzieht das Bild von links nach recht, die B 471 von unten nach oben. Das Auwäldchen rechts oberhalb der A8 ist streng geschützt. Das macht es schwierig, dort eine Abfahrt zur Bundesstraße Richtung Dachau zu bauen. (Foto: Google)

An der Autobahnausfahrt Dachau/Fürstenfeldbruck könnte mit einer neuen Planung bald eine Direktrampe errichtet werden

Von Ingrid Hügenell und Jacqueline Lang, Fürstenfeldbruck/Dachau

Es kommt Tempo in die Verbesserung der Anschlussstelle Dachau - Fürstenfeldbruck von der A 8 zur B 471. Die Autobahn GmbH (früher Autobahndirektion) hat die Pläne für eine Direktrampe überprüft und so geändert, dass weniger Fläche verbraucht wird und daher die EU-Kommission der Planung nicht mehr zustimmen muss. Seit 2014 wird die Abfahrtsrampe geplant. Das Problem: Sie berührt ein Auwäldchen, das zwischen Autobahn und Bundesstraße liegt und zu einem FFH-Gebiet Ampertal gehört, also einem europäischen Naturschutzgebiet. Es könnte ein Lebensraum für seltene Tiere wie die Bachmuschel oder den Huchen sein. "Unsere Ingenieure haben geknobelt und an allen Stellschrauben gedreht, damit die Rampe weniger Fläche verbraucht", erklärt Josef Seebacher, Pressesprecher der Autobahn GmbH. So sollten die Böschungen steiler als üblich werden und die Entwässerungsmulde unterhalb der Rampe entfallen.

Die Situation an der Ausfahrt sei gefährlich, da sich immer wieder Rückstaus auf die Autobahn bildeten, erklärt Seebacher. Durch eine eigene Abfahrt für Leute, die nach Dachau wollen, soll der Verkehr entzerrt werden. Wegen des geringeren Flächenverbrauchs könnte das Vorhaben nun als "nicht erheblich" eingestuft werden. Die Kommission ist dadurch allerdings nicht komplett außen vor: Sie muss dieser Einstufung zustimmen.

Das Bundesverkehrsministerium hat bereits grünes Licht für den Bericht der Autobahn GmbH gegeben. Das SPD-geführte Bundesumweltministeriums muss noch zustimmen. Die Bundestagsabgeordnete Katrin Staffler (CSU), die sich persönlich bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) für den Bau der Direktrampe eingesetzt hat, freut sich über die Entwicklung. Denn die Anschlussstelle sei insbesondere zu den Stoßzeiten enorm belastet. Das führe teils zu langen Staus an der Ampel, an der momentan Linksabbieger von der Autobahnausfahrt Richtung Dachau warten müssen - und eben zu Staus auf der Autobahn selbst. Mit der Direktrampe wäre die Ampel entbehrlich.

Es sei zu begrüßen, dass eine Zustimmung zur Planung durch die EU-Kommission nun wohl nicht mehr notwendig ist, so Staffler. Jetzt müsse das Bundesumweltministerium zustimmen. "Es wäre im Interesse der vielen Pendler bei uns in Dachau und Fürstenfeldbruck, wenn das Umweltministerium den Bericht der Autobahn GmbH schnell prüft".

© SZ vom 30.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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