E-Mobilität:Wenn der Akku brennt

Lesezeit: 1 min

Die Feuerwehr rückt auch aus, wenn der Akku von E-Bikes brennt. (Foto: Jonas Walzberg/imago)

Auf die Feuerwehren kommen durch die E-Mobilität neue Herausforderungen zu. Dabei sollten vor allem die Anwender sensibilisiert werden.

Kommentar von Erich C. Setzwein

Ein einfaches Bindemittel auf die Straße zu streuen, um ausgelaufenes Öl nach einem Verkehrsunfall aufzusaugen, wird bei Kollisionen mit E-Autos nicht mehr reichen. Die Feuerwehrleute werden ihr Wissen um Fahrzeug- und Batterietechnik erweitern müssen, und sie müssen sich neue Strategien und Konzepte überlegen. Die Elektromobilität nimmt Einfluss auf Aus- und Fortbildung in allen Bereichen, von den Mannschaften bis zu den Führungskräften.

Man darf dabei nie vergessen: Es handelt sich nicht um bezahlte Einsatzkräfte, die das tagtäglich machen und deren Beruf es ist, mit den kleinen und großen Katastrophen umzugehen. Es sind außerhalb von Großstädten allein die Freiwilligen Feuerwehren, die als erste am Einsatzort sind, sie opfern für ihre Ausbildung und die Stunden im Einsatz ihre Freizeit, und sie setzen auch ihre Gesundheit aufs Spiel. Das gilt insbesondere für die neuen Gefahren, die sich aus der E-Mobilität ergeben. Denn ist ein Auto-Akku ist mal in Brand geraten, kann das Feuer zwar gelöscht werden, aber die Prozesse in der Batterie laufen weiter. Ganze Autos müssen in Wasserbecken gekühlt werden, die Abbauprodukte kontaminieren Kühlwasser und möglicherweise auch Einsatzkräfte. Da werden Maßnahmen wie bei einem "normalen" Unfall nicht mehr reichen, das kann es ganz schnell zu einem ABC-Einsatz mit Dekontamination wie nach einem Gefahrgutunfall kommen.

Auf das alles stellen sich die Ehrenamtlichen ein. Die Nutzer der E-Mobilität, Fahrerinnen und Fahrern von E-Autos und Pedelecs, sind derweil noch nicht sensibilisiert für die Gefahren, die durch Ladung und Lagerung der Batterien entstehen können. B Dass Akkus beim Laden heiß werden, weiß jeder, der sein Handy anfasst. Dass es in beschädigten Zellen zu Kurzschlüssen und Bränden kommen kann, müsste jedem bewusst sein. Beim Verkauf wird niemand belehrt, wie sorgsam man mit Ladegeräten und Akkus umgehen sollte. Das sollte sich schleunigst ändern.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: