Naturschutz in Fürstenfeldbruck:Bund Naturschutz spürt Rückenwind

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Ehrenamtliche des BN haben im vorigen Jahr mehr als 1500 Stunden Arbeit in den Arten- und Biotopschutz gesteckt. (Foto: Annette Kotzur/ oh)

Positive Bilanz für 2021: Mehr Mitglieder, Erfolge im Flächen- und Artenschutz.

Von Ingrid Hügenell, Fürstenfelbruck

Auf ein erfolgreiches, wenn auch schwieriges Jahr blickt die Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN) zurück. Sie hat nach eigenen Angaben inzwischen 5500 Mitglieder und Förderer. Mit über 261000 Mitgliedern im gesamten Freistaat ist der BN der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns.

Die Kreisgruppe Fürstenfeldbruck freue sich über Erfolge im Flächen- und Artenschutz, teilt die Kreisvorsitzende Eugenie Scherb mit. In diesem Jahr wolle sich der BN im Landkreis hauptsächlich um Umweltbildung und Artenschutz kümmern sowie im Klimaschutz aktiv sein. 2021 seien diese Themen vielen Menschen wichtiger geworden. "Nicht zuletzt durch die schlimmen Flutkatastrophen in ganz Deutschland und die regionalen Auseinandersetzungen um Flächenverbrauch, insbesondere bei Straßenbauprojekten, ist der Umwelt- und Klimaschutz noch einmal besonders in das Bewusstsein der Menschen gelangt", erklärt Scherb.

Wachsendes Interesse an "grünen" Themen

Das wachsende Interesse an grünen Themen zeige sich auch darin, dass bayernweit 6000 Menschen in den BN eingetreten seien. Die jetzt erreichte Zahl von 261000 Mitgliedern sei ein Höchststand. "Wir sehen dies als enormen Rückenwind", sagt Scherb. Der Naturschutzverband werde 2022 verstärkt Druck machen, damit die Versprechen der bayerischen Staatsregierung und der neuen Bundesregierung zu konsequenterem Klima-, Wald-, und Flächenschutz auch in der Region umgesetzt würden.

Gerade auf Kreis- und Ortsebene gäbe es viele Stellschrauben und Möglichkeiten für einen konsequenten Umwelt- und Klimaschutz. "Erst die Summe aller Umweltschutzmaßnahmen führt zu einer echten Veränderung zum Wohl von Mensch und Natur." Gerade auf regionaler Ebene sei es wichtig, als 'grünes Gewissen' Natureingriffe anzuprangern und Alternativen aufzuzeigen. Es gelte, die Lebensgrundlagen der nachfolgenden Generationen zu schützen.

Krötenschutz und Biotop-Pflege

Für den Schutz von Arten und wertvoller Natur im Landkreis haben laut Mitteilung BN-Aktive im vorigen Jahr mehr als 1500 Stunden ehrenamtlich aufgebracht, vom Schutz für Erdkröte und andere Amphibien bei den Wanderungen zur Paarungszeit der Tiere im Frühjahr bis zur Pflege von Biotopen im Herbst. Die Kreisgruppe weist zudem auf ihren Einsatz für einen besseren Öffentlichen Personennahverkehr hin, erste Erfolge für einen Ausbau der S4 hätten erreicht werden können. Auch plane man neue Rad(fern)verbindungen mit.

In diesem Jahr soll es wieder mehr Umweltbildung im Landkreis geben, die in den vergangenen zwei Jahren durch die Corona-Maßnahmen sehr behindert gewesen sei. Der BN bietet für Menschen aller Altersgruppen, auch für Kita-Gruppen und Schulklassen, Exkursionen an, bei denen Natur erlebt werden kann. Es gibt Kinder- und Jugendgruppen sowie Vorträge zu unterschiedlichen Themen.

In Kindergruppen wie den "Moorfröschen" können Buben und Mädchen die Natur erleben. In Pandemie-Zeiten gibt es weniger Treffen. (Foto: Brigitte Thema /oh)

Die eigenen Grundstücke sollen nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen noch besser gepflegt werden. Die Kreisgruppe will aktiv an der Energiewende und am Klimaschutz mitarbeiten. "Natürlich werden all unsere Artenschutzprojekte fortgesetzt", verspricht Scherb.

Wer im Natur- und Umweltschutz aktiv werden möchte, könne sich jederzeit bei der Kreisgruppe Fürstenfeldbruck melden. "Sich für die gute Sache einzusetzen, ist unglaublich erfüllend", betont BN-Vorsitzende Scherb.

Der BN sei darüber hinaus ein "starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz". Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes "Friends of the Earth International". Und als starker und finanziell unabhängiger Verband könne der BN, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

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