Biodiversität:Anerkennung für Blühstreifen und extensive Bewirtschaftung

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Blühflächen nützen Wild- und Honigbienen und auch anderen Insekten. (Foto: Ingrid Hügenell)

Bezirk Oberbayern würdigt vier Kommunen im Landkreis Fürstenfeldbruck für ihre Anstrengungen zum Erhalt der Artenvielfalt.

Zum dritten Mal hat der Bezirk Oberbayern oberbayerische Städte und Gemeinden mit dem Titel "Bienenfreundliche Gemeinde" ausgezeichnet. Die Preise gingen nach Pittenhart im Landkreis Traunstein, Markt Schwaben (Landkreis Ebersberg) und Beilngries (Landkreis Eichstätt). Germering, Olching, Eichenau und Schöngeising sowie 22 Kommunen weitere Gemeinden erhielten für ihr Engagement eine Anerkennung. Die Gemeinde Emmering kam beim Wettbewerb des Bezirks schon 2019 auf den zweiten Platz, im selben Jahr erhielt auch Germering bereits eine Anerkennung.

Die vier Gemeinden wurden laut der Mitteilung des Bezirks von der Jury aus Fachleuten und Mitgliedern des Bezirkstags für eine Anerkennung ausgewählt, weil sie mindestens die Grundanforderungen für den Preis "Bienenfreundliche Gemeinde" erfüllt haben. Dem Bezirk Oberbayern ist es wichtig, neben den drei Preisträgergemeinden auch die Anstrengungen vieler weiterer Kommunen für eine bienen- und insektenfreundliche Gestaltung in ihrem Einflussbereich zu würdigen.

Um eine Anerkennung zu erhalten, müssen Gemeindeflächen wie Verkehrsinseln oder Streuobstwiesen bienen- und insektenfreundlich bepflanzt sein. Alle landwirtschaftlichen Flächen im Besitz der Kommune müssen extensiv, bienenfreundlich und ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bewirtschaftet werden. Die Grünstreifen an gemeindeeigenen Straßen müssen bienenfreundlich behandelt werden, die Beleuchtung insektenfreundlich sein. Und schließlich muss die Gemeinde den örtlichen Imkern Plätze zum Aufstellen von Bienenhäusern und Bienenvölkern zur Verfügung stellen.

"Wir alle wissen vom Bienen- und Insektensterben und den damit verbundenen Folgen für Pflanzen, Tiere und Menschen. Gerade die Städte und Gemeinden können sehr viel für die Insektenvielfalt tun", sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Preisverleihung im Bauernhausmuseum Amerang. Die Kommunen verfügten über eigene Flächen wie Grünanlagen, Wegränder oder Verkehrsinseln und könnten sich gut mit anderen Akteurinnen und Akteuren wie Vereinen, Schulen oder Naturschutzverbänden vernetzen. "Mit 497 Gemeinden und drei kreisfreien Städten haben wir in Oberbayern 500 kommunale Player, die etwas für Biene und Co. tun können." Der Bezirk Oberbayern fördere seit Jahrzehnten die Imkerei in Oberbayern und stehe Imkerinnen und Imkern beratend zur Seite. Um dem dramatischen Rückgang der Insektenvielfalt entgegenzuwirken, setzt er verstärkt auf die Kommunen.

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