Ampertaler des Monats:Nasse Füße, langer Hals

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Die Schwanenblume ist der Ampertaler des Monats April. (Foto: Sebastian Böhm, oh)

Die Schwanenblume ist Ureinwohner für den April. Sie wächst im flachen Uferwasser von Bächen und Flüssen und kann bis zu eineinhalb Meter groß werden.

Kolumne von Stefan Salger

Schwäne gelten als Grazien aus dem Tierreich. Weil dem Höckerschwan aber bereits Ende 2022 der Titel Ampertaler des Monats zugesprochen worden ist, kommen die Vögel mit dem weißen Gefieder und den elegant gebogenen Hälsen vorerst leider nicht mehr infrage. Im April hat sich Gebietsbetreuerin Katharina Bauer, die jeden Monat das Augenmerk der Öffentlichkeit auf einen schützenswerten "Ureinwohner" des Natura-2000-Gebiets Ampertal lenkt, für einen Verwandten aus dem Pflanzenreich entschieden: Die Schwanenblume (Butomus umbellatus), die auch auf dem Titelblatt des Exkursionskalenders 2024 der Gebietsbetreuung Ampertal abgebildet ist.

Die hat gerne dauerhaft nasse Füße und ihre weißen bis roten Blüten scheinen über dem Röhricht zu schweben. Sie ist eine typische Auenpflanze und wächst vor allem im flachen Uferwasser stehender bis schwach fließender, nährstoffreicher Gewässer. In Bayern ist die Schwanenblume mittlerweile nur noch selten anzutreffen und gilt als gefährdet. Da sich die Pflanze an die Dynamik des Hochwassers angepasst hat, erträgt sie regelmäßige Überflutungen und benötigt diese zum Teil sogar. Verbauungen im Zuge des Hochwasserschutzes gefährden deshalb den Lebensraum der Pflanze.

Im Natura-2000-Gebiet Ampertal könne sie jedoch noch bewundert werden, wenn sie von Juni bis September blüht, so die Gebietsbetreuerin der Landschaftspflegeverbände Dachau und Fürstenfeldbruck. Die Schwanenblume kann bis zu eineinhalb Meter groß werden. Ihren Namen verdankt die Pflanze dem schwanenhalsartig gebogenen Griffel, der in der Blüte auf dem Fruchtknoten erkennbar ist. Aber nicht nur den Menschen verzaubert die Schwanenblume. Die auffällige Blütenpracht lockt auch Insekten, vor allem Fliegen, Schwebfliegen, Bienen und Hummeln an. Nach der Bestäubung entwickeln sich die Früchte. Bewegt der Wind die Pflanze, so öffnen sich die Früchte und die Samen werden ausgestreut. Sie können sogar schwimmen und gelangen so zu neuen Standorten.

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