Freiwillig den Müll aufsammeln, den andere achtlos weggeworfen haben und sich dabei womöglich auch noch selbst schmutzig machen. Man möchte meinen, dass sich dafür nicht besonders viele finden. Doch bei den Aktionen unter dem Motto "Saubere Landschaft", die in diesem Frühjahr wieder überall in Stadt und Landkreis stattfinden, kommen nach wie vor zahlreiche ehrenamtliche Müllsammler zusammen. "Es macht Spaß, zusammen die Landschaft sauber zu machen und das, was andere achtlos weggeworfen haben, wieder einzusammeln", freut sich Sybille Obermaier. Die Mitarbeiterin des Echinger Bauamtes organisiert alljährlich die "Aktion saubere Landschaft" in der Gemeinde. 180 Helfer seien heuer wieder in Eching, Dietersheim und Günzenhausen auf den Beinen gewesen, erzählt sie. In der Gemeinde Kranzberg trafen sich mehr als 70 Erwachsene und Kinder, um - in Warnwesten gekleidet und mit Handschuhen und Müllsäcken ausgerüstet - Unrat aufzusammeln und zu entsorgen.
Die 88 Kinder, die in Eching bei der Aktion dabei waren, fanden auch alte Autoreifen, leere Geldbeutel und Plastik aller Art. In diesem Jahr seien zudem besonders viele kleine Schnapsfläschchen unter den "Fundstücken" gewesen, berichtet Sybille Obermaier. Obwohl nicht bekannt ist, dass bei der Aktion "Saubere Landschaft" etwas Wertvolles gefunden wurde, seien die Helfer jedes Mal mit Freude und Engagement dabei. Sie würden gemeinsam etwas für ihren Wohnort tun und lernten dabei vielleicht auch neue Mitbürger kennen, beschreibt Sybille Obermaier den ideellen Wert der Aktion.
Um möglichst wenig Abfall zu produzieren, kauft Manuela Gaßner sehr bewusst ein und stellt etwa ihr Waschmittel selbst her. Über ihre Erfahrungen berichtet sie in einem Blog.
Die Landjugend kommt mit einem Traktor zum Großputz
Auch in der Gemeinde Au machten sich wieder 131 Kinder und Erwachsene auf, Müll zu sammeln. Unter der Regie von Sandra Huber aus der Gemeindeverwaltung teilten die Vereine das Gebiet wie jedes Jahr unter sich auf. In Osseltshausen übernahm die Landjugend den Großputz, begleitet von einem Traktor, auf den die Müllsäcke geworfen wurden. Auch die Feuerwehr sowie der Sportverein und die Fischer waren im Einsatz. Manchmal spielt aber das Wetter nicht mit. Deshalb sagte die Stadt Freising, deren Umweltamt die Aktion jedes Jahr organisiert, das gemeinsame Müllsammeln, das eigentlich Ende Februar geplant war, wegen Schnee und Kälte ab. Im vergangenen Jahr hatten Ende Februar in Freising mehr als 120 Bürger große Mengen an Unrat, Plastikabfällen, Papier, Flaschen und Dosen, aber auch Sperrmüll, Fahrräder und sonstigen Schrott eingesammelt. In Freising soll die Aktion nun im Herbst bei hoffentlich besserem Wetter laufen, informierte Pressesprecherin Christl Steinhart.
Einhellig wird aus den Gemeinden im Landkreis berichtet, dass die Anzahl der Müllsammler seit Jahren konstant bleibe. Sybille Obermaier in Eching gibt sich freilich auch viel Mühe mit der Mobilisierung. Sie schreibt alle Schulen an und ruft sie dann auch noch an, um daran zu erinnern. "Es sind zwar jedes Mal erfreulich viele Teilnehmer, vor allem Kinder dabei, aber es können noch mehr werden", findet sie. Als kleine Belohnung gibt es überall eine gemeinsame Brotzeit für die fleißigen Helfer.
Am Samstag, 7. April, finden die Aktionen in Haag, Wolfersdorf und Hallbergmoos statt. Treffpunkt für die Haager ist um 9 Uhr am Dorfplatz, in Inkofen und Untermarchenbach am Feuerwehrhaus und in Seeberg. In Wolfersdorf treffen sich die Helfer um 9 Uhr bei den Feuerwehrhäusern Berghaselbach, Oberhaindlfing, Jägersdorf und Wolfersdorf, in Hallbergmoos um 8.30 Uhr am Bauhof.
