An den Schulen im Landkreis Freising:Große Solidarität mit der Ukraine

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Auf Papiertauben haben Schülerinnen und Schüler des Oskar-Maria-Graf-Gymnasiums in Neufahrn ihre Wünschen für den Frieden notiert und diese auf einer Friedensfahne niedergelegt. (Foto: Marco Einfeldt)

Schülerinnen und Schüler organisieren Friedensaktionen und sammeln Spenden, um den Kriegsopfern zu helfen.

Von Kerstin Vogel, Freising

Der schreckliche Krieg in der Ukraine hat in den vergangenen Tagen auch die Schülerinnen und Schüler im Landkreis beschäftigt und zu Aktionen motiviert, in denen sie sich für Frieden stark machen. Zuletzt hatte am Montag am Oskar-Maria-Graf-Gymnasium in Neufahrn in der sechsten Stunde mit allen Schülerinnen und Schülern eine große Solidaritäts- und Friedensaktion für die Ukraine im Pausenhof stattgefunden. Die Jugendlichen schrieben ihre Wünsche auf Papiertauben, die dann auf einer Friedensfahne niedergelegt wurden.

Schon vor einigen Tagen hatte die Schülermitverantwortung des Camerloher-Gymnasiums zusammen mit allen Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern eine Videobotschaft verfasst, die mit einem Spendenaufruf verbunden war: "Wir wollen ein Zeichen setzen für alle Menschen, die in Frieden leben wollen", sagte Schulleiterin Andrea Bliese dazu.

Jede Klasse bildete mit blauen und gelben Servietten in der Hand einen Buchstaben

"Der Krieg in der Ukraine macht einen völlig hilflos", ergänzen die beiden Schülersprecherinnen Katharina Suchanek und Tonja Miller. "Uns war dennoch in den Faschingsferien klar, dass wir irgendeine Aktion starten wollten. Wir haben uns schon am ersten Ferienmontag überlegt, was wir machen könnten." Am Montag nach den Ferien startete der Unterricht am Camerloher-Gymnasium zunächst mit einer Schweigeminute. Danach sind die beiden Schülersprecherinnen mit ihren Überlegungen bei den Verbindungslehrkräften Lisa Hemmer und Tobias Drexler vorstellig geworden. Die Idee sei gewesen, bildhaft die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und mit allen Menschen, die in Frieden leben wollen, zu zeigen, erklären die Verbindungslehrkräfte.

"Innerhalb von drei Tagen haben wir zusammen mit vielen anderen Schülerinnen und Schülern der SMV alles auf die Beine gestellt", berichten Katharina Suchanek und Tonja Miller. Jede Klasse bildete auf dem Schulhof mit blauen und gelben Servietten in der Hand einen Buchstaben. Mit dabei die Lehrkräfte, Eltern, sowie das Sekretariat. Alle haben sich engagiert, vor allem auch der AK Bühne und Technik. Aus den Aufnahmen - von Niklas Klan per Drohne und den Mitschnitten vom Filmteam - entstand ein kurzes Video.

Mit einer Drohne hat Niklas Klan die Botschaft des Camerloher-Gymnasiums zum Krieg in der Ukraine aus der Luft fotografiert. (Foto: Niklas Klan)

Mit Unterstützung der Musikfachschaft sangen zudem alle Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte auf dem Schulhof am Freitagvormittag Bob Dylans "Blowin' In The Wind", das ebenfalls aufgenommen und in die Videobotschaft integriert wurde. Dessen Botschaft: "Stop the war! Stand with Ukraine! Peace for the world!! wurde mit einem Spendenaufruf an die Hilfsorganisation "Save the Children" sowie an den Ukrainischen Verein Bamberg zur Finanzierung von Rettungswagen verbunden.

Die Videobotschaft kann auf der Homepage des Camerloher-Gymnasiums aufgerufen werden. Dort findet man auch die Bankverbindung für den Spendenaufruf.

Wirtschaftsschule verkauft Kuchen und spendet den Erlös

Auch an der Staatlichen Wirtschaftsschule Freising ist die Solidarität mit den unter dem Krieg in der Ukraine leidenden Menschen sehr groß. Tatkräftig unterstützt wurde deshalb bereits eine Sammelaktion des Flughafenvereins. Weil die Situation schwer erkrankter Kinder und deren Eltern besonders schlimm ist, wollen die Schülerinnen und Schüler zusammen mit dem Elternbeirat der Wirtschaftsschule am Freitag, 25. März, beim Tag der offenen Tür in der Zeit von 14 Uhr bis 17 Uhr selbstgebackenen Kuchen und Gebäck verkaufen. Der Erlös der Spendenaktion geht an die Care-for-Rare Stiftung des Haunerschen Kinderspitals.

Eine Klagemauer im Raum der Stille bietet symbolische Hilfe

Auch die Schulgemeinschaft am Moosburger Gymnasium ist von der schockierenden Situation und dem damit verbundenen Leid in der Ukraine nicht unberührt, wie es in einer Mitteilung der Schule heißt. Um den Gedanken und Sorgen der Schülerinnen und Schüler Raum zu geben, haben die Religions- und Ethiklehrerinnen und -lehrer im sogenannten Raum der Stille eine Art Klagemauer aus Backsteinen und Ziegelsteinen aufgebaut. Hier kann man auf Zetteln aufschreiben, was einen beschäftigt, einen Wunsch, Bitten oder ein Gebet formulieren und den Zettel zusammengerollt in die "Ritzen" der Mauer stecken. Wer möchte, kann auch symbolisch eine Friedenstaube basteln und aufhängen. Der Raum und die Mauer werden im Unterricht als ein Element der Auseinandersetzung mit dem aktuellen Konflikt genutzt. Daneben haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich in der Pause dorthin zurückzuziehen.

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