Neuer Escape Room in Neufahrn:Eingesperrt

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Lasertag, Bowling, Billard, Bodyflying - das gibt es alles schon im dem Gewerbegebiet am Römerweg in der Gemeinde Neufahrn. Jetzt sind noch "Escape Rooms" dazugekommen (Foto: Marco Einfeldt)

Im Neufahrner Gewerbegebiet am Römerweg gibt es jetzt einen "Escape Room". Bei dem Abenteuerspiel geht es darum, Rätsel zu lösen, um anhand von Zahlencodes den Weg ins Freie zu finden. Für Sicherheit ist gesorgt.

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Im Landkreis Freising gibt es jetzt einen "Escape Room". Im "Escape One" im Neufahrner Gewerbegebiet am Römerweg können sich Teams in einen von drei Themen-Räumen "einsperren" lassen. Dort müssen sie in einer vorgegebenen Zeit Aufgaben lösen und dazu versteckte Hinweise finden. Betrieben wird die Anlage von Marta und Miltiades Sampakidis, die beide ein Lokal und eine Shisha-Bar im gleichen Gebäudekomplex betreiben. Bei der Einrichtung investierten sie viel Geld in die Sicherheit, betonen sie. Erst vor wenigen Tagen sind in Polen fünf Mädchen bei einem Brand in einem "Escape Room" ums Leben gekommen.

Im "Escape One" hätte das so nicht passieren können, versichern die Eheleute Sampakidis unter Hinweis auf den strengen Brandschutz in Deutschland. Alles sei mit dem Landratsamt abgeklärt worden. Die Wände seien aus speziellem feuerfesten Material. Jedes Zimmer habe zwei Ausgänge - bei einem könne man jederzeit einen "Panikknopf" betätigen und einfach rausgehen, und der jeweilige Notausgang sei immer offen. "Unsere Escape-Rooms sind wahrscheinlich die sichersten in ganz Deutschland", sagt Miltiades Sampakidis überzeugt. Das Geschehen in den Räumen verfolgt seine Frau über Monitore und Kopfhörer in der Regie. Sie kann über Lautsprecher mit den Besuchern sprechen und würde eingreifen, falls das nötig wäre.

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Während des Spiels, das die Teenagerinnen anlässlich eines Geburtstages gebucht hatten, war ein Feuer ausgebrochen. Ziel von "Escape Games" ist es, aus einem abgeschlossenen Raum zu entkommen.

Die Idee des "Escape Room" kommt aus Japan

Die Idee für das Spiel, das sich für Kindergeburtstage ebenso wie für das "Teambuilding" von Firmen eignen soll, kommt ursprünglich aus Japan. Aber die Neufahrner Anbieter haben sie gewissermaßen aus Prag: Sampakidis' Schwester war dort im Urlaub und wollte einen "Escape Room" besuchen, der dann ausgebucht war. Das erzählte sie ihrem Bruder, der das als interessante Geschäftsidee aufnahm: "Ich dachte mir, so was könnten wir doch auch machen." Zumal die Immobilie in passender Umgebung schon zur Verfügung stand: Der Neufahrner Unternehmer mit griechischen Wurzeln hat sein ohnehin etwas großes Lokal "I Kantina" verkleinert, umgestaltet und dabei gleich Platz für etwas Neues geschaffen. Im gleichen Gebäude befinden sich nämlich das Cineplex-Kino, die Lasertag-Anlage, Bowling-Bahnen und ein Billardraum. Gleich nebenan ist die "Fly-Station". Das sei doch genau das richtige Umfeld für eine Freizeiteinrichtung wie das "Escape One", finden die Eheleute Sampakidis, die mit dem Geschäft in den Weihnachtsferien schon recht zufrieden waren.

Den Besuchern stehen drei Räume zur Auswahl: Für die Jüngeren wird vor allem "Jumanji" empfohlen. Da befinden sich zwei bis sechs Spieler scheinbar in einem verlassenen Haus, und werden - ausgehend von einem bereits begonnenen Brettspiel - in einen magischen Dschungel entführt. Kinder lösen die Rätsel meist viel schneller, hat Marta Sampakidis festgestellt: "Die Erwachsenen denken viel zu kompliziert". Der Raum "Baker Street" greift die Geschichte von Sherlock Holmes auf. Als Detektive im frühen 20. Jahrhundert müssen die Spieler etwa anhand von alten Zeitungsartikeln Rätsel lösen und Codes für Schlösser finden.

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Am Römerweg ist eine Virtual-Reality-Welt auf 700 Quadratmeter geplant

Von Birgit Grundner

Der Eintritt kostet bis zu 35 Euro pro Person

Am schwersten haben es die Gruppen im Raum "Medical Psycho", der wie ein heruntergekommenes Zimmer einer alten Heilanstalt eingerichtet ist. "Gefangen" in einem Krankenbett muss man die Aufgaben knacken, "bevor der psychotische Professor wieder zurück ist", wie es im Flyer heißt. Da tun sich auch in solchen Spielen erfahrene Besucher schwer, das in der vorgegebenen Zeit von einer Stunde zu schaffen. Weil es in diesem Raum schon "ein bisschen gruselig" ist, lässt Marta Sampakidis dort erst Besucher von 16 Jahren an hinein.

Je nach Teilnehmerzahl kostet der Eintritt bis zu 35 Euro pro Person. Nach etwa zwei Jahren sollen die Szenarien durch neue ersetzt werden, damit die Einrichtung interessant bleibt. Miltiades Sampakidis schmiedet unterdessen schon weitere Pläne: Er überlegt, auch an anderen Standorten außerhalb des Landkreises "Escape Rooms" zu eröffnen.

Am Römweg entsteht derzeit eine weitere Freizeiteinrichtung, die sogar europaweit einmalig sein soll. Immobilienbesitzer Martin Gritz baut eine "Virtual Reality"-Welt auf, die ebenfalls bald eröffnet werden soll. Mit speziellen Brillen sollen die Besucher sich dort in einer virtuellen Umgebung bewegen können.

© SZ vom 10.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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