Die acht Kommunen der Nord-Allianz wollen das Fahrrad als Alternative zum Autoverkehr stärken und ein regionales, öffentliches Bike-Sharing-System etablieren. Aus diesem Grund hat sich die Nord-Allianz für das Förderprogramm "Klimaschutz durch Radverkehr" beworben, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz finanziert wird. Das Förderprogramm trägt 75 Prozent der kalkulierten Investitionskosten von mehr als einer Million Euro, so die Nord-Allianz. Der Neufahrner Gemeinderat hatte bereits 2022 dem Projekt zugestimmt, nun hat das Gremium die Unterzeichnung der Zweckvereinbarung einstimmig beschlossen.
Das geplante Pedelec-Sharing-System der Nord-Allianz soll in das neue regionale Angebot integriert werden, so heißt es in den Sitzungsunterlagen. Bereits in der Landeshauptstadt München und in einigen Gemeinden des Landkreises München gibt es das Fahrradverleihsystem "MVG Rad". Im Landkreis Freising existiert ein solches Angebot noch nicht. Allerdings wird das MVG Rad im Jahr 2025 auslaufen, weshalb eine umfassende Neuausrichtung des Systems erarbeitet wurde. Nachfolger des Mietradsystems wird ein regionales Bike-Sharing-System im MVV-Raum sein, dabei werden konventionelle Fahrräder sowie auch Pedelecs zur Verfügung stehen.
Die besten Geschichten, spannende Menschen und Veranstaltungen für Groß und Klein in den Landkreisen rund um München und darüber hinaus - immer donnerstags in unserem kostenlosen Newsletter.
Über das Förderprogramm "Klimaschutz durch Radverkehr" können die Nord-Allianz-Kommunen (das bedeutet Neufahrn, Eching, Garching, Hallbergmoos, Ismaning, Oberschleißheim, Unterföhring und Unterschleißheim) insgesamt 300 Pedelecs beziehen, die über eine App gebucht werden können. Die Gemeinde Neufahrn erhält 30 Stück, verteilt auf sieben Stationen: S-Bahnhof, Rathaus/Marktplatz, Gewerbepark Römerweg, Freizeitpark, Ludwig-Erhard-Straße, Mintraching und Massenhausen. Auch Eching und Hallbergmoos sollen jeweils 30 Pedelecs bekommen. "Der Betriebsstart für das Pedelec-Sharing-Angebot soll ab der zweiten Hälfte des Jahres 2024 erfolgen", liest man in der Beschlussvorlage des Gemeinderates. Die Gesamtkosten für Neufahrn belaufen sich auf 22 500 Euro, plus jährliche Folgekosten von 10 000 Euro.
Laut der Nord-Allianz pendeln täglich rund 100 000 Menschen zur Arbeit in der Region, davon rund 60 Prozent mit dem eigenen Auto. Außerdem zeigen Untersuchungen zum Verkehrsverhalten, dass ortsansässige Bürgerinnen und Bürger auch für Kurzstrecken in der eigenen Gemeinde zum Großteil auf das Auto setzen. Mit dem geplanten Pedelec-System wollen die Kommunen eine Alternative zum Auto anbieten.
