Neufahrn:"Ein lebendiger Ort"

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Die Bauarbeiten sind weitgehend abgeschlossen, voraussichtlich im Sommer 2023 wird das Mesnerhaus eröffnen. (Foto: Johannes Simon)

Nicht nur die Volkshochschule, die Musikschule und die Heimatpflege, sondern auch die Vereine dürfen kulturelle Veranstaltungen im Mesnerhaus halten.

Von Francesca Polistina, Neufahrn

Der Neufahrner Gemeinderat hat sich für eine breite Nutzung des Mesnerhauses entschieden - und somit ein Politikum gelöst. In seiner letzten Sitzung am Montagabend haben alle Gremiumsmitglieder dem zukünftigen Nutzungskonzept des Gebäudes zugestimmt: Demnach soll das Mesnerhaus nicht nur der Volkshochschule, der Musikschule und dem Heimat-und Geschichtsverein offen stehen - wie zunächst geplant -, sondern auch anderen Vereinen. Die Gemeinderäte- und -rätinnen erhoffen sich, dass in dem historischen Gebäude des Mesnerhauses "ein lebendiger Ort für Bildung und Kultur" entsteht, wie es in der Beschlussvorlage zu lesen war.

Das Mesnerhaus ist das einzige profane Gebäude in Neufahrn, das unter Denkmalschutz steht. Die Sanierungsarbeiten, die im Oktober 2020 begonnen haben, sind weitgehend abgeschlossen. Voraussichtlich im Sommer 2023 wird das Gebäude öffentlich zugänglich sein, obwohl die Parksituation erstmal angespannt bleibt: In der Nähe des Gebäudes stehen nur wenige öffentliche Stellplätze zu Verfügung. Doch laut Auskunft der Gemeinde sollen dort zwölf Parkplätze entstehen.

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Die Frage kurz vor der Eröffnung im Sommer lautet also: Wer darf das Mesnerhaus überhaupt nutzen und wofür? Um diese Frage zu beantworten, wurde von der Gemeinde ein Konzept erstellt, in dem die Nutzungsmodalitäten genauer erläutert werden. Der Plan, dem nun zugestimmt wurde, sieht vor, dass die Volkshochschule das Haus an zwei ganzen Tagen sowie an einem Abend verwenden kann. Die Musikschule wäre an zwei Nachmittagen dran. Der Heimat- und Geschichtsverein würde einem Vormittag pro Woche das Erdgeschoss bekommen, außerdem sollen in Vitrinen im Erdgeschoss beziehungsweise im Untergeschoss dauerhafte Ausstellungen stattfinden. Möglich sind auch Trauungen "an einigen Samstagen im Jahr", darüber will der Gemeinderat noch abstimmen.

Private und gewerbliche Nutzungen sind nicht erlaubt

In einer früheren Version des Nutzungskonzeptes gehörten die Vereine nicht ausdrücklich zum Kreis der Nutzer, nun hat sich das geändert: In der Beschlussvorlage liest man, dass Kultur- und Bildungsveranstaltungen "durch Vereine und Gruppierungen" in Kooperation und Abstimmung mit der Gemeinde ebenfalls möglich sind. Auch kulturelle Veranstaltungen der Gemeinde sind vorgesehen. Schon vor der Februarsitzung waren die Fraktionssprecher zu dieser Entscheidung gekommen, die Freien Wähler - unterstützt unter anderem von der CSU - hatten dennoch beschlossen, die Abstimmung um einen Monat vertagen zu lassen. "Dadurch haben wir leider einen Monat verloren", sagte SPD-Fraktionsvorsitzende Beate Frommhold-Buhl am Montagabend. Thomas Seidenberger (Freie Wähler) erwiderte, dass die Entscheidungen prinzipiell nicht in der Runde der Fraktionssprecher, sondern in der Sitzung des Gemeinderates genommen werden müssen. Und da hatten die Freie Wähler noch "Gesprächsbedarf".

Was sich am Nutzungskonzept nicht verändert hat, sind "private und gewerbliche Nutzungen sowie ausschließlich politische Veranstaltungen": diese bleiben ausgeschlossen, auch um eine Konkurrenz zur örtlichen Gastronomie zu vermeiden. Eine erste Einschätzung des Nutzungskonzeptes soll zwei Jahre nach der Eröffnung stattfinden.

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