Das Projekt sollte einen Beitrag zur Verkehrsberuhigung in Moosburg leisten - stattdessen entwickelte sich die im August 2021 provisorisch umgebaute Einmündung der Bahnhofstraße in die Thalbacher Straße zu einem Unfallfallschwerpunkt. Die erhoffte Entlastung der Innenstadt blieb laut Moosburger Stadtverwaltung, gemessen an den Zahlen aus dem Frühjahr dieses Jahres, auch aus. Eigentlich sollte mit der geänderten Regelung, wonach von der Baywa-Unterführung kommend der Verkehr Richtung Bahnhofstraße Vorfahrt genießt, einen Anreiz geben, das Stadtzentrum zu umfahren. Da die Rechnung nicht aufging, empfiehlt die Stadtverwaltung eine Rückkehr zur alten Regelung.
Dann wäre die Thalbacher Straße, die aus Richtung Mauern in die Innenstadt hineinführt, gegenüber der einmündenden Bahnhofstraße wieder vorfahrtsberechtigt. Ein Planungsbüro hatte für den Kreuzungsbereich, der auch für Fußgänger und Radfahrer problematisch ist, verschiedene Varianten erarbeitet - mit der ursprünglichen sowie mit der aktuell gültigen Vorfahrtsregel. Doch die Entscheidung im Bauausschuss des Stadtrats, der in seiner jüngsten Sitzung einen Beschluss fassen sollte, wurde vertagt.
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In der Verwaltung favorisiere man ganz eindeutig die Variante, in der zur früheren Vorfahrtsregel zurückgekehrt und der Verkehr Richtung Bahnhofstraße durch einen Bypass abgeführt werde, erläuterte Bauamtsleiter Herbert Held. Dadurch werde es für Fahrradfahrer wieder sicherer. Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier war "grundsätzlich der Meinung, man sollte es wie bei der Kreuzung Münchner Straße/Westerberg Straße machen". Dort, am anderen Ende der Ortsdurchfahrt, hat sich die geänderte Vorfahrtsregel bewährt, der Kreuzungsbereich wurde bereits dauerhaft umgebaut. Allerdings gab Stanglmaier sich in Bezug auf die Vorfahrt an der Einmündung Bahnhofstraße/Thalbacher Straße pragmatisch: "Mit Maßnahmen in der Innenstadt wird sich die Verkehrsberuhigung dort über kurz oder lang auch so einstellen."
Endgültig entscheiden soll auf Anregung von Vizebürgermeister Georg Hadersdorfer (CSU) jetzt das gesamte Gremium. "Für mich gehört der Tagesordnungspunkt im gesamten Stadtrat behandelt", sagte er. Dieser soll sich nun in einer ohnehin geplanten Klausurtagung zum Thema Verkehr damit befassen.