Mitte Januar war die Angelegenheit noch sehr kontrovers diskutiert worden. Und am Ende hatte sich die "Fraktion Bürgermeister" von Josef Dollinger (FW), die bei der Neugestaltung des "Plan" für Granitpflaster mit fester Verfugung plädierte, gegen die "Fraktion Architekt" um Ludwig Schegk, die sich eine offene Verfugung wünschte, hauchdünn mit elf zu zehn Stimmen durchgesetzt. Aber so ganz wohl war offenbar auch dem Abstimmungssieger nicht mit diesem knappen Ergebnis.
Deshalb, so sagte der Bürgermeister in der jüngsten Stadtratssitzung am Montag, "haben wir uns noch einmal zusammengesetzt und einen Kompromiss erarbeitet". Nun soll nur der zentrale Teil des Platzes, auf dem sich auch hauptsächlich die Veranstaltungen abspielen werden, mit einer gebundenen Oberfläche versehen werden, der Rest wird offen verfugt.
Die vermeintlich pflegeleichtere gebundene Verfugung, die den Platz in eine feste Platte verwandelt hätte und bei der Herstellung um eine Million Euro teurer gewesen wäre, soll nach dem einstimmig angenommenen Kompromissvorschlag nur noch 35 Prozent der insgesamt 4600 Quadratmeter großen Pflasterfläche ausmachen. Der Umgriff für die Platz-Umgestaltung wurde im Nordwesten und Nordosten um insgesamt 350 Quadratmeter erweitert.
Die geänderte Planung sieht laut Architekt Schegk die Pflanzung eines zusätzlichen Baums vor. Da zwei Drittel des Platzes nun lose verfugt werden, kann das Wasser versickern. Zudem wird es Baumrigolen und Versickerungsschächte geben. Das Wasser könne beim Versickern "den Bäumen direkt zugeführt werden", erläuterte der Planer.
Wann die Platz-Umgestaltung abgeschlossen sein wird, ist noch fraglich, auf einen festen Termin wollte sich Schegk nicht festnageln lassen. Aber immerhin konnte er sagen, wann es losgehen soll: "Wir wollen nach der Sommerpause im September mit dem Bauen beginnen."
Durchweg positive Resonanz
Im Gremium stand man dem überarbeiteten Entwurf durchweg positiv gegenüber. "Ich hoffe, dass die Bevölkerung jetzt mit breiter Mehrheit dahinter steht", sagte der Bürgermeister. CSU-Fraktionssprecher Rudolf Heinz sprach von einem "guten Kompromiss". Auch weil man durch das Pflaster mit ungebundenen Fugen am Rand des Platzes flexibler sei, wenn dort etwa Versorgungsleitungen gelegt werden und der Belag zeitweise entfernt werden müsse. "Ich war für die ungebundene Variante auf der gesamten Fläche, aber jetzt haben wir einen tragfähigen Kompromiss, dem kann ich zustimmen", sagte Gerd Beubl (SPD). Auch Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier (Grüne) würdigte die in seinen Augen erzielten Fortschritte: "Das ist eine ordentliche Verbesserung gegenüber dem letzten Beschluss."
Johannes Becher (Grüne) schlug vor, die Bevölkerung beim Umbau mitzunehmen und mit Schautafeln oder Ähnlichem über die Umgestaltung zu informieren. Der Bürgermeister nahm die Anregung gerne auf. Man könne etwa große Banner an Bauzäune hängen und dort zeigen, wie der Plan einmal ausschauen wird. Aber auch auf anderen Kanälen, etwa über die Presse, werde man regelmäßig informieren.