Freibad Moosburg:Tickets werden deutlich teurer

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Das Schwimmen im Moosburger Freibad wird in der neuen Saison deutlich teurer, obwohl die Gäste wegen den Bauarbeiten für das angrenzende neue Hallenbad noch mit Einschränkungen leben müssen. (Foto: Sophie Linckersdorff)

Nach sieben Jahren ohne Anpassung erhöht der Stadtrat die Eintrittspreise für das Schwimmbad in der Bonau - allerdings nicht ganz so drastisch, wie ursprünglich geplant.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Der Bürgermeister hatte eine Art Déjà-vu. "Eigentlich haben wir auch hier schon wieder zu lange gewartet, so wie bei den Kindergartengebühren", sagte Josef Dollinger (FW), als er im Stadtrat abermals für eine Preiserhöhung warb - diesmal ging es um den Eintritt ins Freibad. Wie bei den Kitas, für deren Nutzung die Gebühren jahrelang nicht angehoben worden waren, hat die Stadt auch die Eintrittspreise für das Schwimmbad in der Bonau seit sieben Jahren nicht angerührt. Dafür beschloss der Stadtrat jetzt eine deutliche Erhöhung, die aber letztlich nicht ganz so drastisch ausfiel, wie von der Verwaltung vorgeschlagen.

Dass die Eintrittspreise erhöht werden müssen, war im Gremium Konsens. Nicht nur, weil man das so lange unterlassen hatte, sondern auch wegen gestiegener Personal- und Energiekosten sowie der nötigen Sanierung des Freibads. Es galt, einen Spagat hinzubekommen zwischen sozialverträglichen Preisen und dem Bestreben, das jährliche Defizit der Stadt für den Betrieb des Baders nicht zu groß werden zu lassen. Sportreferentin Verena Kuch (Grüne), die als Schwimmerin und Schwimmtrainerin viele Bäder in Bayern kennt und die Verwaltung bei der Erarbeitung der neuen Preise beraten hatte, warb für einen "vernünftigen Mittelweg". Eine Erhöhung der Preise stelle schließlich auch eine Belastung für Familien dar. Andererseits sei Moosburg zuletzt sogar billiger gewesen als das Mini-Freibad in Gammelsdorf, "da sind wir nicht mehr zeitgemäß".

Weitgehend einig war man sich bei den Einzeltickets

Weitgehend unumstritten waren die Beträge, um die man die Einzelticketpreise erhöhen wird. So wird die Einzeleintritt für Erwachsene einen Euro mehr als bisher kosten, statt 2,50 Euro fortan 3,50 Euro. Der ermäßigte Preis, etwa für Rentner, Studenten oder Erwerbslose, beträgt 2,50 Euro. Kinder von sechs bis 16 Jahren zahlen zwei Euro statt wie bisher 1,50 Euro. Die Abendkarte ab 18 Uhr kostet an allen Wochentagen 2,50 Euro. Für die neu unterteilten Familienkarten klein (ein Erwachsener und eigene Kinder) und groß (zwei Erwachsene und eigene Kinder) muss man fünf beziehungsweise acht Euro zahlen. Die Preise für Duschmarken (50 Cent) und Zwölferkarten (Erwachsene 35 Euro, ermäßigt 25 Euro, Kinder 20 Euro) waren ebenfalls unstrittig.

An den künftigen Preisen für Saisonkarten schieden sich jedoch die Geister. Die ursprünglich vorgesehen Erhöhung fiel recht saftig aus. Wobei der Bürgermeister anfangs auch auf das städtische Defizit verwies, das sich jedes Jahr um rund 100 000 Euro erhöhe. "2019: 255 000 Euro, 2020: 349 000 Euro, 2021: 408 000 Euro und 2022 laut Haushaltsansatz 588 000 Euro", zählte Dollinger auf. Aber Preiserhöhungen bei den Saisonkarten um teils mehr als 100 Prozent, das empfanden dann doch viele Stadträte als inakzeptabel.

Auf Antrag von Michael Stanglmaier fällt die Erhöhung bei den Saisonkarten moderater aus

"Die vorgeschlagenen Preise sind zu hoch", sagte Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier (Grüne). Natürlich gebe es Leute, die sich das leisten können, "aber eben auch viele Leute, die sich das nicht leisten können". Gerd Beubl (SPD) bezeichnete die vorgeschlagene Erhöhung als "unsozial" und verwies darauf, dass die Badegäste zumindest im kommenden Sommer durch die Bauarbeiten für das Hallenbad auf dem Gelände auch im Freibad noch mit einem eingeschränkten Angebot leben müssten.

Stanglmaier schlug vor, als Berechnungsgrundlage zu nehmen, dass sich eine Saisonkarte bei einer geschätzten Saisonlänge von 127 Tagen bei einem Freibad-Besuch an mindestens jedem sechsten Tag lohnen sollte anstatt an jedem fünften, wie von der Verwaltung vorgesehen. Die von dieser vorgeschlagenen Saisonticketpreise von 90 Euro (Erwachsene), 64 Euro (ermäßigt), 50 Euro (Kinder) 120 Euro (Familienkarte klein) und 165 Euro (Familienkarte groß) wurden abgelehnt. Der Stadtrat legte stattdessen Preise von 75, 55, 40, 100 und 135 Euro fest. Die bisherigen Preise lagen bei 40, 32, 24 und 75 Euro. Kleine Familienkarten gab es noch nicht. Stanglmaiers Antrag künftig ermäßigte Familienkarten anzubieten, fand keine Mehrheit.

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