Tante Emma geht es gut:"Gekommen, um zu bleiben"

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Der Laden brummt. Selbst die Corona-Zeit hat der Erfolgsgeschichte des Tante-Emma-Ladens keinen Abbruch getan. (Foto: Johannes Simon)

Der 2016 gegründete Moosburger Sozialverein ist gut durch die Corona-Jahre gekommen und macht mit seinem Laden weiterhin ordentlich Umsatz. Heuer werden 25 000 Euro an Fördermitteln ausgeschüttet. Klaus Reichel wird zum Ehrenvorsitzenden gewählt.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Das Projekt, so versichert Johannes Becher, sei auf Dauer angelegt. Das belege nicht zuletzt die Tatsache, dass der Verein Tante Emma die Räume für seinen gleichnamigen Gebrauchtwarenladen und nebst sozialer Begegnungsstätte an der Bahnhofstraße fünf weitere Jahre mieten wird. Der Vertrag wurde verlängert. "Wir sind gekommen, um zu bleiben", sagte der Vorsitzende einen Tag nach der Jahreshauptversammlung, die für den Verein in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert war.

Auf der einen Seite ist da die Rekordsumme von 25 000 Euro, die Tante Emma in diesem Jahr als Fördersumme an andere gemeinnützige Vereine und Organisationen ausschütten wird. "Die Umsätze sind weiterhin gut und die Leute spenden auch viele Waren", sagt Johannes Becher. "Wir sind auch gut durch die Corona-Zeit gekommen, obwohl wir zum Beispiel 2022 nur zehn Monate geöffnet hatten."

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Ein neunköpfiger Förderausschuss, der jedes Jahr neu besetzt wird, soll nun entscheiden, welche Organisationen und Projekte Tante Emma heuer unterstützt. Gefördert werden können Initiativen aus Moosburg und Umgebung sowie dem Landkreis Freising. Wichtig dabei ist, dass jede Förderung einem der Satzungszwecke des Tante-Emma-Vereins entsprechen muss. Das sind die Förderung von bürgerschaftlichem Engagement, die Unterstützung von Menschen in finanziellen und sozialen Notlagen, die Begegnung und Völkerverständigung sowie der Umweltschutz. Anträge können von 1. bis 31. Oktober gestellt werden und sind auf der Website des Vereins unter tanteemma.org zu finden.

Besonders war die Jahreshauptversammlung am vergangenen Dienstag auch, weil Klaus Reichel, einer der beiden "Väter" des Tante-Emma-Projekts, am Tag seines 80. Geburtstags sich aus der ersten Reihe verabschiedete und fortan nur noch als "normales" Mitglied mitarbeiten wird. Der Verein verabschiedete Reichel, der seit der Gründung des Vereins im Jahr 2016 nicht nur der Manager des Ladens, sondern laut Becher "auch das Gesicht des Ganzen" war, mit einer doppelten Auszeichnung: Reichel wurde nicht nur zum Ehrenvorsitzenden gewählt, sondern erhielt auch als Erster den neu ins Leben gerufenen Tante-Emma-Sozialpreis.

Künftig soll jährlich der Tante-Emma-Sozialpreis vergeben werden

Der Preis soll künftig jährlich an Menschen vergeben werden, die sich über Jahre in Moosburg sozial engagiert haben. So wie Reichel, der sich laut Becher auch vor seiner Tätigkeit bei Tante Emma schon Jahrzehnte lang im sozialen Bereich eingebracht hat. Die Auszeichnung, das betont der Vorsitzende, ist ausdrücklich nicht den Mitgliedern von Tante Emma vorbehalten, sondern ist offen für alle engagierten Menschen.

Die Lücke, die Reichel im Vorstand des derzeit 166 Mitglieder zählenden Vereins hinterlässt, soll Ulrich Risse schließen, der auf der Versammlung zum neuen Zweiten Vorsitzenden gewählt wurde. Das übrige Vorstandsteam stellte sich komplett zur Wiederwahl und wurde im Amt bestätigt. Neben Becher und Risse sind das Stefan Wenig (Schatzmeister), Andreas Mayerthaler (Stellvertretender Schatzmeister), Hella Bley-Held (Schriftführerin), Maria Weingast, Dorota Berghof-Schlicker, Manuela Becher, Rudi Linz, Thomas Sachsenhauser, Sonja Niedermann (alle Beisitzer), Bernd Aschenbrenner und Daniela Eiden (beide Rechnungsprüfer).

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