Jobmesse in Moosburg:An der Kapazitätsgrenze

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Die Stadthalle hat als Veranstaltungsort ausgedient, der Moosburger Karrieretag findet heuer erstmals in er weitläufigeren Real-Schulturnhalle statt. (Foto: Marco Einfeldt)

Das Interesse am Moosburger Karrieretag ist so groß, dass sogar Unternehmen abgewiesen werden müssen. 42 Firmen präsentieren sich Schülern und anderen potenziellen Bewerbern in zwei Hallen an teils aufwändig gestalteten Ständen.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Es hat sich viel getan, seit es den Moosburger Karrieretag gibt. 2016 etwa präsentierten sich bei der regionalen Jobmesse in der Stadthalle 20 Unternehmen. Jetzt, sieben Jahre später, hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Inzwischen wurde die angrenzende Turnhalle als zweiter Veranstaltungsort hinzugenommen. Dort stehen nun auch "Job-Boards", auf denen Firmen um Mitarbeiter werben können, auch wenn sie mit keinem eigenen Stand vertreten sind. Die für die Organisation der Messe zuständige Marketing-Genossenschaft (MeG) nutzte das am Freitag bei der elften Auflage des Karrieretags gleich in eigener Sache: Sie sucht eine Nachfolgerin für Projektleiterin Ann-Kathrin Maier, die Ende März aus privaten Gründen die MeG nach acht Jahren verlassen wird.

Für Maier schließt sich damit ein Kreis: Der Karrieretag war 2015 die erste Veranstaltung, die sie bei der Marketing-Genossenschaft organisiert hat, "und jetzt ist es auch die letzte", sagte sie am Freitag. Maier ist maßgeblich für die Organisation der Messe verantwortlich, wie MeG-Geschäftsstellenleiter Thomas David betonte, kaum einer kennt die Veranstaltung wohl so gut wie sie. So ist ihr nicht entgangen, dass sich bei der Gestaltung der Stände einiges getan hat. Die Firma Pscherer Druck etwa "hat ganz schön viel Aufwand betrieben, bei denen schaut es fast so aus wie in einem Wohnzimmer". Auch David lobte "die tollen Stände". Die Mühe, die sich die Aussteller machten, "zeigt die große Bedeutung des Themas".

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Fachkräfte werden in vielen Branchen gesucht, Messen wie die in Moosburg sind da willkommen. 42 Firmen und damit zwei mehr als im Vorjahr waren heuer dabei. "Wir mussten auch welchen absagen, weil wir keinen Platz mehr hatten", so Maier. Bei der Auswahl entscheide man sich vornehmlich für Firmen aus der Umgebung. Was die Hallenkapazität angeht, müsse man sich Gedanken machen, so Maier. Vielleicht wäre ein zusätzliches Zelt eine Option.

Am Branchenmix hat sich im Vergleich zu den Vorjahren nicht viel geändert. International agierende Firmen wie Lufthansa oder Jungheinrich waren ebenso am Start wie Pflegeeinrichtungen, die Polizei oder der örtliche Einzelhandel. Lediglich "ein paar Handwerksbetriebe mehr" hätten laut Maier noch sein können.

Die Firmen, die da waren, warben mit Eifer um neues Personal. Etwa die Pichlmayr Wohn- und Pflegeheime, wo man Interessentinnen darauf hinwies, wie sicher der Job aufgrund der zunehmend älter werdenden Bevölkerung sei. Auch die Bundespolizei "sucht ständig Leute", wie Hauptkommissar Roman Volquardsen berichtete. Leider merke man, dass gegenüber der Polizei "der Respekt oft nicht mehr so da ist wie früher". Hart getroffen hat es während Corona die Veranstaltungsbranche. Claudia Zink von der Firma Stagezone, die einen Standort in Moosburg hat, bedauerte, dass viele Freiberufler "weg oder überteuert" seien. Man suche daher alles, vom Praktikanten über die Minijobberin und Auszubildende bis zum Festangestellten.

Am Stand der Bundespolizei gibt Hauptkommissar Roman Volquardsen Einblicke in seinen Beruf. (Foto: Marco Einfeldt)
Am Stand der Firma Hawe Hydraulik erklärt Luis Schauer (links), Azubi im ersten Lehrjahr als Industriemechaniker, ein Hantelgerät mit hydraulischer Unterstützung - aus 60 Kilogramm werden mit der Unterstützung nur 20. (Foto: Marco Einfeldt)

Beim Moosburger Modehaus Heilingbrunner sucht man unterdessen Einzelhandelskaufleute, die man schon seit Jahren kaum mehr bekomme, so Geschäftsführerin Susanne Heilingbrunner. Das Interesse an einer Ausbildung habe nachgelassen, "viele sagen, sie wollen lieber nur jobben". Geschäftsführer Martin Heilingbrunner würde sich wünschen, dass Jugendliche in der Schule noch früher für das Thema Berufswahl und Ausbildung sensibilisiert werden.

Andere sind das bereits. Sie wolle Kinderpflegerin werden, berichtete eine Neuntklässlerin, die heuer ihren Abschluss an der Moosburger Mittelschule macht. Sie habe sich gerade an einem Stand eine Nummer geben lassen, um sich dann zu bewerben.

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