Radverkehr in Moosburg:Mehr als 300 Stellplätze an 30 Standorten

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Das Zertifikat "fahrradfreundliche Kommune" ist Auszeichnung und Auftrag zugleich. Der Moosburger Bürgermeister Josef Dollinger, Klimaschutzmanagerin Melanie Falkenstein und Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier (von links) wissen, dass die Stadt beim Ausbau des Fahrradverkehrs weiter am Ball bleiben muss. (Foto: Stadt Moosburg/oh)

Mit einem Paket an Maßnahmen arbeitet die Stadt weiter an ihrem frisch erworbenen Status als "fahrradfreundliche Kommune". Die Erneuerung der Abstellanlagen ist ein wesentlicher Bestandteil.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Im Herbst 2017 hat der Moosburger Stadtrat ein Fahrradverkehrskonzept als Teil des kommunalen Klimaschutzkonzepts beschlossen. Viereinhalb Jahre später ist die Stadt beim Ausbau des Radverkehrs auf einem guten Weg. Viele einzelne Maßnahmen wurden bereits in Angriff genommen oder schon umgesetzt. Die Ausgangsanalyse des Konzepts stellte seinerzeit fest, dass "ein Großteil der Moosburger Bevölkerung in einem Radius von drei Kilometern um die Innenstadt" wohne. Die Mehrzahl der Alltagsziele befinde sich daher "innerhalb eines für die Nahmobilität günstigen Entfernungsradius". Aber wer mit dem Fahrrad in die Innenstadt fährt, möchte dort auch vernünftige Abstellanlagen vorfinden. Und genau dafür hat die Stadt jetzt gesorgt und "insgesamt 301 neue Stellplätze an 30 innerstädtischen Standorten errichtet", wie Klimaschutzmanagerin Melanie Falkenstein mitteilt.

Im März dieses Jahres wurden in der gesamten Innenstadt beziehungsweise Altstadt "die uralten Radlständer entfernt und gegen neue, ADFC-zertifizierte Anlagen ausgetauscht", wie es in der Mitteilung der Klimaschutzmanagerin heißt. Dabei blieb die Stadt nur auf einem Zehntel der Kosten sitzen. Den Rest finanzierte sie über das Sonderprogramm "Stadt und Land" des Bundes (80 Prozent) sowie das Programm B+R des Freistaats (zehn Prozent). Von den Gesamtkosten in Höhe von 52000 Euro entfiel auf die Stadt also nur eine Eigenanteil von 5200 Euro.

Die Neuauflage der Fahrradbörse war ein voller Erfolg

Der Austausch der Fahrradständer war eine der Maßnahmen, für die Moosburg kürzlich als "fahrradfreundliche Kommune" ausgezeichnet worden ist. Die Zertifizierung ist sieben Jahre gültig, dann folgt eine neue Bewertung, wie Bürgermeister Josef Dollinger (FW) jüngst bei der Vorstellung der neuen Fahrradständer sagte. Daher muss die Stadt weiter am Ball bleiben und darf sich nicht auf dem ausruhen, was bisher erreicht wurde. Zu den bereits umgesetzten Maßnahmen gehören auch die Einrichtung von Schutzstreifen, Fahrradstraßen und einer Fahrradzone, ein gebührenfrei nutzbares Lastenfahrrad, eine Fahrrad-Servicestation, die Organisation der Mobilitätstage sowie anderer Aktionen und Maßnahmen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit.

So zum Beispiel auch die im Jahr 2016 ins Leben gerufene Fahrradbörse im Zehentstadel, die vergangenes Wochenende nach zwei Jahren Corona-Pause wieder abgehalten wurde. Dabei verzeichnete man einen neuen Rekord von 131 Fahrrädern, die abgegeben, von Fachleuten des ADFC geprüft und zum Verkauf angeboten wurden. Der Großteil der gebrauchten Zweiräder wurde auch tatsächlich an den Mann oder die Frau gebracht.

Mehr als 300 neue Fahrradständer sind in diesem Jahr in der Moosburger Innenstadt anstelle der alten aufgestellt worden, unter anderem hier vor der Volkshochschule. Weitere sollen im Stadtgebiet in Kürze folgen. (Foto: Stadt Moosburg/oh)

Die Stadt arbeitet weiter daran, den Fahrradverkehr in Moosburg attraktiver zu machen. Der Dritte Bürgermeister und Umwelt-, Energie und Mobilitätsreferent der Stadt, Michael Stanglmaier (Grüne), verweist etwa auf den einseitigen Schutzstreifen an der Westerbergstraße, der in Kürze in Auftrag gegeben werden soll. Zudem sollen am neuen Hallenbad in der Bonau ebenfalls ADFC-zertifizierte und teils überdachte Abstellanlagen errichtet und die Fahrradabstellanlagen am Bahnhof fertiggestellt werden. Neu hinzu gebaut würden dort aktuell 276 Stellplätze in überdachten Doppelstockanlagen, so der Mobilitätsreferent. Hierfür werde die Hälfte der bestehenden Autoparkplätze "geopfert". Die Fertigstellung ist für Mai dieses Jahres vorgesehen.

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