Stadtrat Moosburg:Platz für 44 Personen

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Dieses Gebäude an der Sudentenlandstraße in Moosburg soll zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut werden. Baurechtlich gibt es daran offenbar nichts auszusetzen, doch das Vorhaben ist nicht unumstritten. (Foto: Marco Einfeldt)

In der Moosburger Neustadt soll ein bestehendes Gebäude in eine Asylbewerberunterkunft umgebaut werden.

Von Alexander Kappen, Moosburg

An der Sudentenlandstraße in der Moosburger Neustadt soll eine neue Asylbewerberunterkunft für 44 Personen entstehen. Der Bauausschuss des Stadtrats hat einem entsprechenden Nutzungsänderungsantrag zugestimmt. Demnach soll eine bestehende "Anlage für soziale Zwecke" in ein Wohnheim für Geflüchtete umgebaut werden.

Laut dem Beschlussvorlage der Stadtverwaltung ist das gut 2100 Quadratmeter große Gelände zwischen Sudentenlandstraße und Egerlandstraße im Flächennutzungsplan der Stadt als Mischgebiet ausgewiesen. Die Erschließung des Grundstücks ist gesichert. Laut Antrag soll im südliche Gebäudeteil mit einer Fläche von 13 mal 41 Metern Wohnraum für insgesamt 44 Menschen geschaffen werden. Aus baurechtlicher Sicht spricht offenbar nichts dagegen. Laut der Stadtverwaltung fügt sich das Vorhaben "in Art und Maß der baulichen Nutzung in die Eigenart der näheren Umgebung ein". Es werden elf Auto-Parkplätze, etwa 55 Quadratmeter für Fahrräder und ein Kinderspielplatz nachgewiesen.

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Zwar wurde der Antrag letztlich mit 10:1 Stimmen angenommen. Doch es gab auch die eine oder andere kritische Anmerkung. "Grundsätzlich will ich schon zustimmen, die Location ist schon geeignet", sagte etwa Kilian Linz (Grüne). Doch durch die elf Stellplätze, Fahrwege und so weiter bleibe im Außenbereich kaum mehr Platz übrig, bedauerte er. Auch halte er die geplanten zwei Kocheinheiten für insgesamt 44 Personen für "ein bisserl wenig, das könnte zu sozialen Spannungen führen".

Grundsätzlich sei das Grundstück eh schon versiegelt, erläuterte Bauamtsleiter Herbert Held, "das wird nicht mehr oder weniger". Und für die Kochgelegenheiten sei die Stadt nicht zuständig, das sei Aufgabe des Landratsamts. Grünen-Fraktionschef Michael Stanglmaier entgegnete, es gehe "nicht um die Versiegelung, sondern um den fehlenden Raum im Freien als Gemeinschaftsplatz", der etwa durch die Stellplätze verloren gehe: "Die Bewohner werden bestimmt keine Auto haben." Man könne das Landratsamt bitten, den Stellplatzschlüssel zu prüfen, schlug der Bauamtsleiter vor, "unsere eigene Satzung hat keine Regelung für so einen Fall". Im Beschluss wurde das Landratsamt schließlich aufgefordert, sowohl die Grundrisse des Gebäudes als auch die Freiflächengestaltung zu prüfen.

Die Nachbarn hätten dem Vorhaben nicht zugestimmt, hieß es aus der Verwaltung. Diese seien noch nicht mal drüber informiert worden, sagte ein Anwohner am Montag im Stadtrat. Er zeigte sich besorgt darüber, dass die Neustadt - es ist bereits die zweite Asylunterkunft in dem Stadtteil - "ein bisserl viel abbekommt". Bürgermeister Josef Dollinger (FW) sagte: "Ich teile Ihre Bedenken." Allerdings habe man den Standort nicht selbst ausgesucht und im Bauausschuss "das nur baurechtlich behandeln können, eine sozialpolitische Behandlung steht uns nicht zu".

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