Verkehrsprobleme in Moosburger Wohnvierteln:Es bleibt, wie es ist

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Ein absolutes Halteverbot an der Amperaußenstraße hat der Bauschuss abgelehnt. (Foto: Johannes Simon)

Der Bauausschuss lehnt eine Einbahnstraße am Mühlbachbogen sowie ein absolutes Halteverbot und einen verkehrsberuhigten Bereich in den Amperauen ab.

Von Alexander Kappen, Moosburg

In Moosburgs Wohngebieten geht es zuweilen eng zu. Unter anderem, weil dort viele Autos auf den Straßen parken. Bewohner des "Mühlbachbogen" und der "Amperauen" haben deshalb bei der Stadt Änderungen der Verkehrsregelungen angeregt, um die jeweilige Situation für Verkehrsteilnehmer zu entschärfen. Für den Mühlbachbogen wurde beantragt, die gesamte Ringstraße als Einbahnstraße auszuweisen. In den Amperauen wurde von Anwohnern angeregt, an der gesamten Haupterschließungsstraße (Amperaustraße) ein absolutes Halteverbot zu erlassen und die Seitenstraßen - neben dem Holunderweg sind das die Oleander- und die Feuerdornstraße - als verkehrsberuhigten Bereich auszuweisen. Der Bauausschuss des Stadtrats hat die jeweiligen Änderungen abgelehnt, aber andere Maßnahmen beschlossen beziehungsweise in Aussicht gestellt.

Feuerwehr und Polizei zeigten sich in ihren Stellungnahmen mit einer Einbahnstraßenregelung am Mühlbachbogen einverstanden. Auch die Stadtverwaltung empfand eine solche Regelung grundsätzlich als vorteilhaft - allerdings nur, wenn man den Radverkehr in beide Richtungen freigeben kann. "Da die Begegnungsbreite nicht ausreichend ist, wäre die die Unfallgefahr für Radfahrer zu hoch", hieß es in der Beschlussvorlage. Nötig wäre neben den auf der Straße parkenden Autos eine Restbreite von 4,50 Metern. Diese ist am Mühlbachbogen aber nicht gegeben.

Auch am Mühlbachbogen geht es ziemlich eng zu. (Foto: Johannes Simon)

Bürgermeister Josef Dollinger (FW) wies in der Sitzung noch auf ein anderes Problem hin. "Wenn man Gegenverkehr hat, senkt das das Tempo", sagte er. Was im Umkehrschluss bedeutet: Installiert man eine Einbahnstraßenregelung, fahren die Verkehrsteilnehmer schneller. Das sieht auch Gerd Beubl (SPD) so: "Eine Einbahnstraße würde den Verkehr beschleunigen." Zudem berichtete er davon, "dass mich mindestens sechs Anwohner angerufen und gesagt haben, dass alles so bleiben soll, wie es ist".

Vizebürgermeister Georg Hadersdorfer (CSU) machte einen anderen Vorschlag: Man könne an ein paar Stellen Halteverbotsschilder aufstellen, so dass man bei Gegenverkehr eine Gelegenheit habe, auszuweichen. Bisher sei nämlich oft alles zugeparkt. Die Bewohner des Mühlbachbogens müssten eben Möglichkeiten suchen, auf ihren eigenen Grundstücken zu parken. "Einige haben das ja schon gemacht und in ihren kleinen Vorgärten Stellplätze errichtet, die Straßen sind jedenfalls nicht nur zum Parken da", so Hadersdorfer. Bürgermeister Dollinger sagte zu, "dass wir prüfen, inwieweit wir an einigen Stellen Buchten mit Halteverboten einrichten können".

Zwei Wendeplätze in den Amperauen sollen als Feuerwehranfahrtszonen ausgewiesen werden

Was die Amperauen angeht, ist nach Ansicht von Polizei und Stadtverwaltung die aktuelle Beschilderung ausreichend: In dem Neubaugebiet gilt Tempo 30 und "rechts vor links". Einen verkehrsberuhigten Bereich dürfe man nur ausweisen, wenn man dort Stellplätze markiere, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. In den Seitenstraßen des Wohngebiets fehle dafür aber der Platz.

Verena Kuch (Grüne) schlug vor, wenigstens auf den Wendehämmern in dem Neubaugebiet Halteverbote zu erlassen. Selbst die seien nämlich häufig mit Lastwagen und Wohnmobilen zugeparkt. Der Bauausschuss beschloss einstimmig, zwei der Wendeplätze als Feuerwehranfahrtszonen auszuweisen.

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