Mitglieder packen mit an:Wechsel im Alten Gefängnis

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Die Pächterinnen der Weinstube hören aus persönlichen Gründen auf. Der Förderverein führt sie nun vorübergehend selbst.

Von Nadja Tausche, Freising

Die derzeitigen Pächterinnen der Weinstube im Alten Gefängnis hören zum Jahreswechsel auf. Von Januar an wird der Förderverein "Altes Gefängnis" die Gaststube in Eigenregie führen. Das sei aber nur eine vorübergehende Lösung, sagte Vereinsvorsitzender Thomas Mücke in der Mitgliederversammlung am Dienstag: "Solange, bis wir an einen neuen Pächter übergeben können." Für die Gäste hat das aber keine Konsequenzen. "Der Charakter der Weinstube soll genau so bleiben", versichert der Vorsitzende. Auch das Personal behalte man im Großen und Ganzen bei. Lediglich eine Sache müssen die Besucher beachten: Statt wie bisher Dienstag wird künftig wieder der Montag als Ruhetag eingeführt.

Hintergrund des Wechsels ist, dass die aktuellen Pächterinnen aus persönlichen Gründen aufhören wollen. Die beiden seien deshalb auf den Förderverein zugekommen, erklärt Mücke. Man trenne sich "in gegenseitigem Einvernehmen". Die beiden Pächterinnen Nevenka Fiskus und Sabnije Buzaku hatten die Weinstube Anfang diesen Jahres übernommen. Davor war sie in der Hand des Wirtsehepaars Sibylle und Klaus Neuenfeldt, die sich in den Ruhestand verabschiedet hatten.

In Zukunft solle an möglichst vielen Abenden ein Mitglied des Fördervereins im Lokal sein und, falls es nötig ist, "führend eingreifen", wie es der Vorsitzende formulierte. Ziel sei es, den Ruf der Weinstube wieder aufzupolieren und vor allem für kurze Wartezeiten in der Gaststube zu sorgen.

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Nevenka Fiskus und Sabnije Buzaku sind die neuen Pächter des Freisinger Weinlokals. Klaus und Sybille Neuenfeldt gehen in den Ruhestand.

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Bei der Suche nach einem Nachfolger gibt es keinen Zeitdruck

Von Weihnachten an ist die Weinstube nun erst einmal geschlossen. Wie jedes Jahr führt man in der Weihnachtspause Renovierungsarbeiten durch, etwa Böden einlassen und einen Teil der Wände neu streichen. Am 9. Januar, etwas später als sonst, wird die Weinstube wieder öffnen. Wie lange der Förderverein sie dann in Eigenregie führt, steht noch nicht fest. Einem neuen Pächter wolle man die Gaststube erst übergeben, "wenn es wieder richtig gut läuft", so Mücke. Man mache sich da aber keinen Zeitdruck. Dass der Verein die Weinstube auf Dauer selbst führt, schließt der Vorsitzende aus: "Es ist uns klar, dass es eine große Aufgabe ist", sagte er.

Vom Gefängnismuseum gab es derweil nur Positives zu berichten. "Wir haben eine Gastzunahme, zum Teil sogar erheblich", sagte Ernst Grassy, der dort Führungen leitet, in der stattfindenden Mitgliederversammlung. Besonders die Sonderausstellungen haben demnach im laufenden Jahr viele Besucher angelockt. Auch der Galeriebetrieb laufe wunderbar, so Mücke: Für die Jahre 2018 und 2019 sei die Galerie komplett ausgebucht, 2020 habe man nur noch drei Wochen frei. An Spenden sei insgesamt weniger eingegangen als im Vorjahr, erklärte Schatzmeisterin Ingrid Mücke - trotzdem habe der Verein Rücklagen einstellen können. Diese sind größtenteils für die Dachsanierung des Gebäude-Nordtrakts eingeplant.

© SZ vom 29.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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