Mit der Traumnote 1,0 hat Elisabeth Zollbrecht sowohl die Masterarbeit als auch ihre Prüfungen an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) abgeschlossen. Das ist die beste Endnote, die im Masterstudiengang Biotechnologie/Bioingenieurwesen jemals erzielt wurde, wie Studiendekan Jörg Kleiber betont. Dafür ist Zollbrecht im Frühsommer bereits an ihrer Fakultät geehrt worden. Vor Kurzem ist sie zudem mit dem Kulturpreis Bayern ausgezeichnet worden, den die Bayernwerk AG verleiht.
In ihrer Arbeit habe Zollbrecht, die mittlerweile in Kochel lebt, den Herstellungsprozess von viralen Vektoren für die Gentherapie optimiert. Das könne zur künftigen Behandlung von Krankheiten beitragen, die heute noch als unheilbar gelten, heißt es in einer Mitteilung der HSWT. In ihrer Masterarbeit erforschte Zollbrecht die Möglichkeiten der Gentherapie durch die Einbringung von Nukleinsäuren in die Zellen des Patienten. Eine Gentherapie setze bei den Ursachen vieler Krankheiten an - den mutierten Genen - und behandele nicht nur Symptome, wie es häufig in der Medizin der Fall sei. Das Ziel sei, die mutierten Gene durch ein funktionsfähiges Gen zu ersetzen, so die HSWT weiter.
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Sogenannte Adeno-assoziierte Viren (AAV) könnten in Zukunft eine wichtige Rolle beim Austausch von mutiertem und funktionsfähigem Gen leisten. Virale Vektoren werden laut HSWT schon seit Jahrzehnten für diese Funktion in der Medizin verwendet. AAV seien eine relativ neue und vielversprechende Methode, doch ihre Herstellung sei bisher komplex und teuer. Die Forschung in Zollbrechts Masterarbeit zielte auf eine einfachere und günstigere Methode zur Produktion in großem Maßstab ab. "Gelingt dies in Zukunft, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass bisher unheilbare Krankheiten wie Krebs speziell therapiert und geheilt werden können", so die HSWT.
Großes Interesse und Engagement
Professor Kleiber hebt hervor, dass sich Elisabeth Zollbrecht in ihrem Studium durch großes Interesse und Engagement ausgezeichnet habe, außerdem durch ein "überragendes Verständnis der naturwissenschaftlichen und technischen Zusammenhänge", exzellente Projektarbeiten sowie ausgezeichnete Präsentationen mit didaktischem Geschick. Überdies sei sie ein "sehr angenehmer Mensch", bescheiden und immer hilfsbereit.
In der Sparte Wissenschaft werden jedes Jahr die besten Absolventen und Absolventinnen der 33 staatlichen Hochschulen in Bayern geehrt. Die Preise sind mit jeweils 2000 Euro dotiert.