Von Dagobert Duck heißt es, dass er nicht nur über einen immensen Geldspeicher verfügt, sondern auch über ein voluminöses Tränengefäß. Das quillt regelmäßig über, wenn er nur ein paar seiner heiß geliebten Taler verliert. Nun, ein solches Tränengefäß wäre den einst großen Volksparteien, der CSU und der SPD, zu wünschen. Einer könnte sich links, einer rechts positionieren. Dann könnte der Tränenstrom über die erneut heftigen Stimmenverluste bei den Kreistagswahlen fließen.
Ob die Sozialdemokraten dabei noch recht viel Tränen herausquetschen können, ist angesichts ihrer Marginalisierung in den vergangenen Jahren im Landkreis fraglich. Von der Bundestagswahl bis hin zur aktuellen Kreistagswahl ging die Talfahrt rasant weiter. Was ungerecht ist, denn die Sozialdemokraten haben mit ihrem Landratskandidaten Herbert Bengler einen engagierten Wahlkampf geführt, dem es an klaren Worten nicht fehlte.
Die CSU macht langsam aber sicher im Landkreis einen ähnlichen Prozess durch. Wobei sich ihr Makel leichter fassen lässt. Es ist die Frage nach der dritten Startbahn am Flughafen. Die ist in der Region maßgeblich. Die Antworten, welche die CSU darauf gegeben hat, finden in den Ohren der Wählerinnen und Wähler keine Glaubwürdigkeit.
Ganz im Gegensatz zu den Grünen. Die sind bislang um keinen Deut von den Positionen abgerückt, die sie seit Jahren vertreten. Da gibt es keinen Eiertanz um ein Moratorium zur dritten Startbahn, sondern die klare Aussage, dass diese nie gebaut werden dürfe. Zwei zusätzliche Sitze im Kreistag sind der Lohn dafür. Im Gegensatz zu den Landrats- und Bürgermeisterwahlen, von deren Ausgang sich die Grünen vielleicht mehr erhofft hatten, konnten sie bei den Kreistagswahlen vom allgemeinen Trend in Deutschland profitieren. Und da befinden sie sich auf dem Höhenflug.