Impfaktion in Zolling:Corona-Impfungen im Landkreis starten

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Altenpflegerin Ina Voß gehört zu den ersten Personen im Landkreis Freising, die gegen Covid-19 geimpft worden sind. (Foto: Landratsamt)

Bewohner und Personal des Zollinger Seniorenheims erhalten am Sonntagmorgen die ersten Spritzen gegen Covid-19.

Von Peter Becker, Freising/Zolling

Die Altenpflegerin Ina Voß und ein 78-jähriger Bewohner des Zollinger Seniorenheims gehören zu den ersten Menschen, die am Sonntagmorgen im Landkreis Freising gegen das Coronavirus geimpft worden sind. "Um neun Uhr ist es losgegangen", sagte die Kommissarische Heimleiterin Andrea Dörner auf Nachfrage. Zwölf Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und der Allershausener Johanniter bildeten das mobile Team, das mit der kostbaren Fracht, dem Impfstoff, zum Altenheim Pichlmayr gefahren war.

Das Zollinger Seniorenheim sei von BRK und Landratsamt als erste Impfstation im Landkreis ausgewählt worden, "weil wir am weitesten mit den Vorbereitungen waren", erzählte Andrea Dörner. Denn im Vorfeld gab es einiges abzuklären. 65 Bewohner im Alter zwischen 57 und 96 Jahren und über 50 Mitarbeiter gibt es in dem Seniorenheim. Die Heimleitung musste ergründen, wer überhaupt impfwillig ist. Betreuer mussten aufgeklärt werden und für ihre Schutzbefohlenen Formulare unterschreiben. Dann galt es nach Angaben von Eva Zimmerhof, Pressesprecherin des Landratsamts abzufragen, wer unter den Bewohnern Blutverdünner nehme, ob eine Blutgerinnungsstörung vorliege, eine Allergie bekannt sei oder vor Kurzem bereits eine andere Impfung empfangen wurde.

Sonntagmorgen war es dann so weit. Wer sich impfen lassen wollte, der durfte den zu diesem Zweck umfunktionierten Speisesaal betreten, wo ihn das Impfteam in Empfang nahm. Laut Andrea Dörner und Eva Zimmerhof ließen sich 52 Bewohner den kurzen Stich mit der Nadel geben, der ein Stück Normalität ins Leben zurückbringen soll. Nur diejenigen, die in palliativer Betreuung seien, oder aus einem anderen Grund nicht geimpft werden konnten, hätten nicht an der Aktion teilgenommen, erklärte Andrea Dörner. Mobile Teams waren unterdessen in die Zimmer jener Heimbewohner unterwegs, welche ihre Räume nicht mehr verlassen können.

23 Mitarbeiter des Seniorenheims hatten sich ihre Dosis an Serum geben lassen. Darunter die 57-jährige Altenpflegerin Ina Voß. "Ich habe nun einen Beitrag geleistet, dafür, dass die Pandemie aufhört. Dass ich meinen Bewohnern bald wieder ins Gesicht sehen und dass ich mit meinem Vater seinen neunzigsten Geburtstag feiern kann," sagte Altenpflegerin Ina Voß nach Angaben von Eva Zimmerhof, der Pressesprecherin des Landratsamts, nachdem sie die Spritze erhalten hatte. Aufgeregt sei sie gar nicht gewesen: "Ich habe mich im Vorfeld über den Impfstoff informiert und bin dann beruhigt an die Impfung herangegangen." Ein Teil der Belegschaft habe sich bewusst noch nicht ihre Spritze geben lassen, berichtete Andrea Dörner. Sie wollten abwarten, um zur Verfügung stehen zu können, falls es unter ihren Kollegen und Kolleginnen zu Komplikationen und damit verbunden Ausfällen käme. Die Kommissarische Heimleiterin ist froh, dass die Immunisierungen begonnen haben. Sie sieht das ebenfalls als eine Rückkehr zur Normalität. "Wir freuen uns schon, wenn bald alle Angehörigen ohne Maske oder Einschränkungen wieder zu uns kommen dürfen", sagte Andrea Dörner.

Anschließend fuhren die Einsatzkräfte ins Klinikum Freising, um dort Mitarbeiter zu impfen. Schließlich sollte nichts verkommen von dem so empfindlichen wie wertvollen Impfstoff. "Wir sind froh, dass wir den Landkreis mit den Impfungen unterstützen dürfen und hoffen, dass wir dann in einem Jahr wieder normal leben können", sagte Hubert Böck, Rettungsdienstleiter des BRK Freising, der sich mit dem Ablauf zufrieden zeigte.

© SZ vom 28.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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