Gebäudesanierung:Das hässliche Gerüst verschwindet

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Es gibt zumindest kleine Fortschritte beim Mesnerhaus, die Diskussionen mit den Denkmalschützern aber gehen weiter.

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Rein äußerlich wird sich beim alten Mesnerhaus wohl bald was tun: Nachdem am Dach "letzte Vermörtelungen", die erst nach dem kalten Winter möglich waren, erledigt seien, könne man Gerüst und Plane abbauen, sagte Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) in der jüngsten Gemeinderatssitzung: "Und ich bin sehr dafür, dass wir das auch tun werden." Hinter den Kulissen gehen unterdessen die Diskussionen über die stockenden Sanierungsarbeiten weiter. "Einfach anstrengend" ist für den Rathauschef vor allem die Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege: "Die behandeln das Mesnerhaus wie ein barockes Schlösschen, bei dem jeder Zentimeter genau bewertet werden muss".

Immer wieder würden "Dinge nicht für gut geheißen" und weitere Untersuchungen gefordert. Das Landesamt habe dabei eine "starke Position", so Heilmeier. Nach einer Besprechung im Februar sei das Konzept vom Architekten deshalb ein weiteres Mal überarbeitet und inzwischen auch der Gemeinde zugestellt worden, auf dieser Grundlage könne man nun "verschiedene offene Stellen lösen". Auch für das Treppenhaus werde man "eine gute Lösung finden", davon ist Heilmeier überzeugt. Zuletzt hatte das Landesamt die Planungen für ein Außentreppenhaus - eine Konstruktion aus Glas und Stahl direkt neben dem alten Friedhof - abgelehnt.

Man sei über Probleme mit dem Denkmalschutz nicht informiert worden, kritisiert Gemeinderat Funke (FDP)

Mit seinen Ausführungen reagierte Heilmeier in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf Äußerungen in der Jahreshauptversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins. Dabei waren auch Gemeinde und Planer heftig kritisiert worden - unter anderem von Beisitzer und Gemeinderat Markus Funke (FDP). Nach Heilmeiers Ausführungen ist Funke "dennoch stocksauer", wie er am Montag erklärte. In früheren Sitzungen sei der Gemeinderat trotz Nachfragen nicht genau über die jeweils neuesten Entwicklungen informiert worden. Es sei auch nicht gesagt worden, dass der Eingabeplan noch gar nicht fertig gewesen sei und in welchem Umfang es Probleme mit dem Denkmalschutz gebe, so Funke: "Da muss ich auf die Jahreshauptversammlung vom Heimatverein gehen, damit ich die Fakten so gesagt bekomme."

Im August habe der Architekt vor dem Gemeinderat alles bereits sehr positiv dargestellt und versichert, dass die Planungen mit dem Denkmalschutz abgestimmt seien: "Da habe ich gedacht - ja, das läuft." Auch Heilmeier war der Meinung, dass die Grundlagen für die Sanierung stehen, wie er sagte. Das habe sich aber nach der Besprechung mit dem Landesamt im Februar wieder geändert.

Manuela Auinger (SPD) erkundigte sich erneut nach Protokollen von den Gesprächen zwischen Architekt und Landesamt. Sonst würden immer wieder Aussagen geändert und alles werde " zu einem Endlosspiel" Besprechungen seien protokolliert, bestätigte Bürgermeister Heilmeier, allerdings kämen "dazwischen" leider immer keinerlei Signale vom Landesamt, so dass man wieder vor neuen Situationen stehe: "Das macht es schwierig." Zu möglichen Zeitplänen wollte der Bürgermeister sich nicht äußern. Das habe man "nicht selbst in der Hand."

© SZ vom 16.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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