17. SZ-Hallenmasters:Turnier mit vielen Überraschungen

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Mitfavorit SE Freising holt den Titel, die Mannschaft wäre allerdings fast wie der zweite Landesligist, der VfB Hallbergmoos, bereits in der Vorrunde gescheitert.

Von Johann Kirchberger, Freising

Der SE Freising hat am Samstag das 17. SZ-Hallenmasters in der Luitpoldhalle gewonnen. Ein Landesligist also, wie erwartet. So gesehen also eigentlich keine Überraschung. Überraschend war jedoch, wie dieser Sieg zustande kam. Denn die Freisinger schafften es in ihrer Vorrundengruppe nach einer Niederlage, einem Unentschieden und nur zwei Siegen gerade noch so ins Halbfinale, setzten sich dann knapp mit 1:0 gegen den BC Attaching durch und siegten im Finale gegen das starke Team von Grünweiß Ingolstadt wiederum nur äußerst knapp mit 3:2.

Der Finalist aus Ingolstadt gefällt durch sein schnelles, trickreiches Auftreten

Überraschungen gab es beim 17. SZ-Hallenmasters noch jede Mange - zur Freude der vielen Zuschauer, die voll auf ihre Kosten kamen. Titelverteidiger VfB Hallbergmoos etwa blieb schon in der Vorrunde stecken, mit Attaching und Ingolstadt kamen zwei Kreisligisten und mit Vatanspor sogar ein Kreisklassist ins Halbfinale. Das Hallenmasters, das die Süddeutsche Zeitung und der SEF veranstalteten, war so spannend wie schon lange nicht mehr. Reibungslos ging das Turnier über die Bühne, auch dank der souveränen Leistung der eingeteilten Schiedsrichter, die zwar gelbe und rote Karten zückten und Zeitstrafen aussprachen, aber stets alles in Griff hatten.

Zunächst schien das Geschehen seinen gewohnten Gang zu nehmen. In Gruppe A siegte der SEF gegen den FSV Pfaffenhofen und den FC Neufahrn, doch dann patzte die junge Mannschaft, bei der nur wenige Stammspieler aus der Landesliga dabei waren und Co-Trainer Florian Bittner im Tor stand. Ein recht ordentlicher Torhüter übrigens. Gegen Grünweiß Ingolstadt, das in der Kreisliga 1 ganz oben steht, verloren die Freisinger glatt mit 0:2 und gegen den TSV Eching erkämpften sie ein mühsames 1:1. Das war auch notwendig, um die ganz in Weiß spielenden Zebras auf Platz drei zu verdrängen. Die Ingolstädter dagegen verließen dreimal als Sieger die Halle und holten sich zusätzlich ein Unentschieden. Sie gefielen vor allem durch ihr schnelles und trickreiches Auftreten und ihr mustergültiges Umschaltspiel. Bei Balleroberung gingen sie sofort mit drei Mann in den Angriff, einer in der Mitte, zwei auf den Flügeln. Das funktionierte vorzüglich.

In Gruppe B startete der Favorit aus Hallbergmoos mit einem Sieg gegen Palzing, verlor dann aber völlig überraschend gegen Vatanspor und Langengeisling. Der einzige Sieg übrigens für die Mannschaft aus dem Landkreis Erding, die nach eigenem Bekunden ihr erstes Hallenturnier spielte. Der Gruppensieg war hart umkämpft. Am Ende lagen die Attachinger dank des direkten Vergleichs hauchdünn vor Vatanspor.

Berin Brzovic schießt im Finale alle drei Tore für den SE Freising

Das erste Halbfinale war dann das torreichste Spiel des Turniers. 7:3 siegten hier die Grünweißen aus Ingolstadt gegen die erfrischend mutig auftretenden Spieler von Vatanspor, denen offenbar die Luft ausgegangen war. Recht sparsam, was die Tore anbelangt, gestaltete sich das zweite Halbfinale. Berin Brzovic brachte den SEF schnell in Führung und die wurde klug und diszipliniert bis zum Ende verteidigt.

Der BCA zeigt dann im Spiel um Platz drei noch einmal viel Einsatz und Klasse und hielt Vatanspor knapp mit 2:1 nieder. Im Finale startete der SEF gegen die Grünweißen wieder einmal mit einem schnellen Tor, das Brzovic per Freistoß erzielte. Doch diesmal konnte das 1:0 nicht so lange verteidigt werden. Nach sechs Minuten fiel der Ausgleich. Es folgte ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Als kurz vor dem Ende der SEF eine Zeitstrafe erhielt, schien es um die Freisinger geschehen zu sein. Doch in Unterzahl setzte der SEF einen Konter, kam durch Brzovic zum 2:1. Um ganz sicher zu gehen, legte der 20-jährige Bosnier mit einem Lupfer gleich noch einmal nach. Drei Tore im Finale zu schießen, das muss ihm erst einmal einer nachmachen. Fünf Sekunden vor dem Ende kamen die Ingolstädter zwar noch zum 2:3, aber der Sieg für den SEF war da längst eingetütet.

Torschützenkönig ist Fabio Lo Vullo (im roten Trikot) vom VfB Hallbergmoos. Obwohl er sieben Mal traf, kam die Mannschaft nicht über die Vorrunde hinaus, obwohl sie zu den Favoriten zählte. (Foto: Marco Einfeldt)

Nach der Übergabe des Pokals und der Siegprämien - der SEF bekam 800 Euro für die Mannschaftskasse, Ingolstadt 400, Attaching 200 und Vatanspor 100 Euro - wurden der beste Torschütze und der beste Torhüter geehrt. Torschützenkönig war mit sieben Treffern Fabio Lo Vullo vom VfB Hallbergmoos, zum besten Torhüter wählten die Trainer Hans Gamperl vom BC Attaching. Zusätzlich bekam jede Mannschaft einen 50-Euro-Verzehrgutschein für das Nachtcafé, wo kräftig gefeiert wurde.

Für den "Adventskalender für gute Werke" fiel auch etwas ab. Das Startgeld in Höhe von 80 Euro pro Mannschaft wurde wie üblich an das Spendenhilfswerk der Süddeutschen Zeitung gespendet.

© SZ vom 07.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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