Einblick ins Museum:Der Bär als Wappentier

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Der Freisinger Künstler Karl Huber hat eine Kleinplastik geschaffen, die eine Bärengruppe darstellt.

Von Peter Becker

"100 Einblicke in das Freisinger Stadtmuseum", so lautet der Titel des 45. Sammelbandes des Historischen Vereins Freising. Er gibt mit ausgewählten Objekten einen Überblick über die vielfältige Sammlung des Stadtmuseums, die mehr als 6000 Objekte aufweist. Die Publikation zeigt einen Querschnitt durch die Freisinger Geschichte von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Mit Vorfreude blickt der Historische Verein der Eröffnung des neuen Stadtmuseums entgegen, wenn diese Fundstücke wieder aus dem Depot ans Licht geholt werden. Einen Vorgeschmack darauf bietet eine Serie der SZ Freising , in der ausgewählte Exponate vorgestellt werden. Heute: Kleinplastik eines Bären.

Die Geschichte des Heiligen Korbinian mit seinem Bären ist in Freising wohlbekannt. Der Legende nach zähmte Korbinian das Raubtier und lud ihm sein Gepäck auf. Seit dem hohen Mittelalter sei der Bär das Wappentier der Stadt Freising, schreibt Ulrike Götz, Direktorin des Stadtmuseums, in ihrem Beitrag zum Sammelblatt.

Der Bär ist aber nicht nur das Lasttier des Heiligen, sondern auch Sympathieträger. In der Stadt ist er in Form von Plastiken präsent. Eine der bekanntesten Figuren ist der Bär am Brunnen an der Kammergasse vor der Volkshochschule. Geschaffen hat ihn der Maler und Bildhauer Karl Huber (1928-2009). Dabei fängt ein Bär spielerisch mit seiner Pranke aus dem Boden sprudelndes Wasser auf.

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Auf die Achtzigerjahre datiert Ulrike Götz dagegen eine Kleinplastik im Bestand des Stadtmuseums, die ebenfalls aus Hubers Hand stammt. Sie stellt eine Bärin dar, auf der spielend ihre Jungen herumkrabbeln. Unklar bleibt laut Ulrike Götz, ob diese Plastik nicht als Modell für eine weitere große Figur diente. "Gegebenenfalls schuf der Künstler die drollige Bärengruppe auch aus rein persönlichem Antrieb", mutmaßt Ulrike Götz.

Der Maler und Bildhauer Karl Huber ist gebürtiger Freisinger. Nach seinem Abitur am Domgymnasium befasste er sich mit Malerei. "Für die Zeit zwischen 1955 und 1959 sind intensive Arbeits- und Studienaufenthalte in Schweden belegt, bevor Huber nach Freising zurückkehrte", informiert Ulrike Götz. In den Sechzigerjahren habe er dann seinen Arbeits- und Lebensmittelpunkt nach Dachau verlegt. Dort sei er prägendes Mitglied und Vorsitzender des Künstlervereins gewesen. Zur Malerei gesellte sich schließlich die gründliche Beschäftigung mit der Bildhauerei. Freisinger Ausstellungen haben sich ebenfalls mit den Werken Hubers beschäftigt. Die Kleinplastik der Bärengruppe stammt aus einem privaten Ankauf.

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