Gebaut wurde es als Kapelle, lange Zeit verwendete man es als Schule und seit den Siebzigerjahren wurde es vom Türkischen Arbeiterverein genutzt. Schließlich stand es 13 Jahre lang leer. Nun ist das renovierte Mesnerhaus an der Dietersheimer Straße in Neufahrn wieder zum Bildungs- und Begegnungsort geworden - zu einem Ort also, der vor allem in die Zukunft schaut und gleichzeitig "an unsere Wurzeln erinnert", sagte Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) bei Eröffnung des Hauses am Sonntagvormittag. Auch Landrat Helmut Petz (Freie Wähler) war bei der Feier dabei.
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Insgesamt war die Eröffnung des historischen Gebäudes, das unter Denkmalschutz steht, gut besucht. Manche Anwohner und Anwohnerinnen mussten sich im Treppenbereich aufhalten, weil der Saal im ersten Stock überfüllt war. Womöglich hatte das Interesse von Seiten der Bevölkerung auch mit dem langen und schwierigen Prozess zu tun, der hinter der Eröffnung steht. Denn jahrelang diskutierte man in Neufahrn über die Zukunft des bis vor Kurzem vernachlässigten Mesnerhauses und über einen möglichen Verkauf, danach liefen die Sanierungsarbeiten und die Gespräche mit dem Landesamt für Denkmalschutz langsam und zäh. Erst in den vergangenen zwei, drei Jahren beschleunigten sich die Arbeiten, bis "das schöne neue alte Haus", wie der Vorsitzende des Neufahrner Heimatvereins Ernest Lang es nennt, nun seine Pforten wieder öffnen durfte.
Das rosarote Mesnerhaus, das in der Farbe an das Rokoko erinnert, besteht hauptsächlich aus einem Erdgeschoss - wo man Tafeln mit Informationen über die Gemeinde aufgestellt hat - und einem erstem Stock. Beide Geschosse sollen von der Volkshochschule und von der Musikschule genutzt werden, auch der Heimatverein - für den die Renovierung des Mesnerhauses und dessen Verbleib in den Händen der Gemeinde von Anfang an ein wichtiges Anliegen war - wird die Räumlichkeiten nutzen. Trauungen und kulturelle Veranstaltungen sind ebenfalls geplant. Noch nicht fertig wegen Brandschutzmaßnahmen ist hingegen der Gewölbekeller.