Freisinger Krankenhaus:Besuchsstopp ist aufgehoben

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Klinikum lässt aber nur noch eine Kontaktperson pro Tag zu

Von Nadja Tausche, Freising

Das Klinikum Freising hat den über das vergangene Wochenende verhängten Besuchsstopp aufgehoben. Allerdings dürfen Patienten in Zukunft nur noch einen Besucher pro Tag empfangen, wie das Krankenhaus in einer Mitteilung bekannt gibt: Dies kann demnach eine feste Kontaktperson sein oder auch ein täglich wechselnder "enger Familienangehöriger". Einen Mund-Nasen-Schutz bekommen die Besucher in Zukunft am Eingang des Freisinger Krankenhauses ausgehändigt.

Hintergrund ist, dass im Freisinger Klinikum zuletzt mehrere Corona-Infektionen festgestellt worden waren. Stand Montagnachmittag seien insgesamt neun Patienten positiv getestet worden, heißt es in der Mitteilung des Krankenhauses - allerdings sind die Massentests der Patienten noch nicht abgeschlossen. Das Krankenhaus teilt mit: "Die Klinikumsleitung geht davon aus, dass diese Infektionen durch den Kontakt mit Besuchern hervorgerufen wurden." Dass man in so einer Situation Besuche beschränke, sei eigentlich klar, sagt dazu Sascha Alexander, Pressesprecher des Klinikums: Nur so könne man sicherstellen, dass keine neuen Corona-Fälle ins Haus kämen.

Zuletzt hatten sich auf der Onkologie-Station drei Patienten und zwei Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Ein Mitarbeiter hatte es eingeschleppt und trotz aller Vorsichtsmaßnahmen über Aerosoltröpfchen weiter verbreitet. Ein Patient, der auf der Station behandelt wurde und an Corona erkrankt war, ist in der vergangenen Woche verstorben. Mit den Massentests wolle man nun sicherstellen, dass kein Infektionsherd übersehen werde, so Alexander.

Den Besuchsstopp hatte das Klinikum zwischen Freitag und Sonntag für alle Stationen außer der Palliativ- und der Geburtshilfestation verhängt. Zudem galt ein Aufnahmestopp für Patienten. Ab Sonntag wurden aber zumindest Notfälle wieder aufgenommen: Unter anderem die Notaufnahme und der Kreißsaal seien ab dann von dem Aufnahmestopp ausgenommen gewesen, berichtet Alexander. Seit Samstagabend nimmt das Krankenhaus wieder stationäre Patienten auf. Eine Ausnahme ist allerdings der Fachbereich Innere Medizin: Hier werde man als Vorsichtsmaßnahme zunächst bis Mittwoch auf eine Aufnahme von Patienten verzichten, heißt es.

Zuletzt hatte das Klinikum bei Massentests der Mitarbeiter nur bei einer einzigen Mitarbeiterin eine Corona-Infektion festgestellt. Mittlerweile wurden bereits zehn Mitarbeiter positiv getestet, die Infektion wurde außerhalb der Massentests am Krankenhaus festgestellt. "Sie alle befinden sich in Quarantäne", heißt es in der Mitteilung.

Anmerkung: Das Klinikum Freising hat mehrere Angaben korrigiert, darunter Details zum Aufnahmestopp von Patienten. Wir haben die Stellen entsprechend aktualisiert.

© SZ vom 21.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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