1300 Jahre Korbinian in Freising:Ein ganzes Jahr lang im Feiermodus

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efm. Freising / Presseführung neues Diözesanmuseum mit Christoph Kürzeder / Heiliger Korbinian (Foto: Marco Einfeldt)

2024 will sich die Stadt von ihrer besten Seite zeigen. Zusammen mit der Erzdiözese München arbeitet Freising schon seit einiger Zeit an einem Jubiläumsprogramm. Auch viele Gruppen und Vereine wollen sich einbringen. Sogar der Domberg-Aufzug soll dann fertig sein.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

2024 soll das Jahr werden für die Stadt Freising. "1300 Jahre Korbinian in Freising" wird dann gefeiert. Das bedeutet aber auch "1300 Jahre Freising", das damit seinen Rang als eine der ältesten Städte Bayerns begründet. Denn als der französische Wanderbischof hier ankam, existierte Freising ja bereits. Der vermutlich im Ort Castrus (heute Arpajon) bei Paris geborene Geistliche war im frühen 8. Jahrhundert in päpstlichem Auftrag nach Freising gekommen, um hier einen Bischofssitz zu begründen.

Man kann den genauen Zeitpunkt von Korbinians Ankunft in Freising heute nicht mehr genau bestimmen, aber zumindest auf den Zeitraum zwischen 716 und 725 eingrenzen. Die konkrete Festlegung auf das Jahr 724 erfolgte erst viel später. So liest es sich auf der Website der Stadt Freising.

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Die Vorbereitungen auf das Jubeljahr dauern im Grunde schon seit Jahren. 2024 will sich die Stadt von ihrer besten Seite zeigen. Die Innenstadt soll dann so präsentabel sein, dass die hoffentlich zahlreichen Besucher und Besucherinnen nicht über Kabel, kratertiefe Löcher und Bagger stolpern sollen. Der Asamtrakt mit dem neue Stadtmuseum wird seine Tore öffnen.

Auf dem Domberg soll auch so weit alles in Ordnung sein. Sogar der Dombergaufzug soll dann fertig sein. Und das Diözesanmuseum, Freisings neues Glanzstück, freut sich ja schon seit einem Jahr wieder über zahlreiche Besucher. 115 000 waren es bereits seit der Wiedereröffnung nach der jahrelangen Schließung.

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115 000 Besucherinnen und Besucher in einem Jahr. Die Bilanz des Diözesanmuseums in Freising seit der Wiederöffnung kann sich sehen lassen. Mit einer Doppelausstellung widmet sich das Haus nun der Figur des Franziskus von Assisi, dem Superstar im Himmel der Heiligen, und der deutsch-amerikanischen Künstlerin Kiki Smith.

Von Birgit Goormann-Prugger

Die Stadt Freising arbeitet zusammen mit der Erzdiözese München und Freising schon seit einiger Zeit an einem Jubiläumsprogramm, das im März 2024 beginnt und mit dem Korbiniansfest im November 2024 endet. Derzeit stehen die größeren Jubiläumsveranstaltungen fest. Im Einzelnen sind das die Jubiläums-Eröffnung während der Palmdult (16./17. März), die Wiedereröffnung des Asamgebäudes nach sechsjähriger Sanierung (5. bis 14. April), die Bayerische Landesausstellung "Tassilo, Korbinian und der Bär - Bayern im frühen Mittelalter" im Diözesanmuseum Freising (6. Mai bis 3. November).

Alleine da rechne man mit 50 000 bis 80 000 Besuchern, sagt Freisings Kulturamtsleiter Ingo Bartha. Weitere Programmpunkte: "Freising in Europa", ein Kulturprogramm mit Freisings Städtepartnerschaften und allen Freundinnen und Freunden in Europa (Mai bis Juli), ein historischer Jubiläumsumzug (15. September), und das jährliche Korbiniansfest einschließlich der Jugendkorbinianswallfahrt (16. bis 24. November).

2024 soll die Jugendkorbinianswallfahrt wieder im Freisinger Mariendom stattfinden. (Foto: Marco Einfeldt)

Aber auch nicht-kommerzielle Vereine, Institutionen, Organisationen und Personen aus den Bereichen Kultur, Religion, Soziales, Bildung, die ihren Sitz in der Stadt Freising haben, waren aufgerufen, sich mit eigenen Beiträgen an diesem Freisinger Jubeljahr zu bewerben. Die Frist dafür endete am 31. Oktober und Freisings Kulturamtsleiter Bartha hat mittlerweile 55 verschiedene Projekte vorliegen, über die bald in einem eigenen Programmheft informiert werden soll.

"On top zum üblichen Freisinger Kulturleben wird dann eine große Bandbreite an unterschiedlichen Programmpunkten geboten", informierte Bartha. Schulen und Sportvereine seien dabei, die Musikschule natürlich und auch der Kulturverein "3klang". Ebenso der Freisinger Bühnenbildner und Regisseur Thomas George mit einer szenischen Lesung zu Carl Amerys Roman "Das Geheimnis der Krypta".

Wie hat sich die Landschaft in 1300 Jahren verändert?

Interessant zu werden verspricht eine Ausstellung mit dem Titel "Landschaft.Bild.Wandel". Sie bezieht sich auf die 32 Bilder im Fürstengang von Valentin Gappnigg, verschiedene Ansichten von Besitztümern des Hochstifts Freising. Die Ausstellung solle zeigen, wie sich die Landschaft in den vergangenen 1300 Jahre verändert habe, auch im Zuge des Klimawandels, so Bartha. Den Freisinger Partnerstädten werde im Bürgerturm eine Ausstellung gewidmet und das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis mit Sitz auf dem Domberg beteilige sich mit der Ausstellung "Ikonen gegen den Krieg". Ein ukrainisches Künstlerpaar zeige Heilige auf den Deckeln von Munitionskisten.

Ebenso gehöre ein Musikprogramm zum Freisinger Jubeljahr. Die neu gegründete Philharmonie Weihenstephan sei dabei, eine "Lange Nacht der Kirchenmusik" finde statt und der Kulturverein "3klang führe das Musical mit dem Titel "Der Korbi" im Schafhof auf, berichtete Bartha.

Ein großes Thema sei der Bereich "Freising in Europa". Dem widme sich beispielsweise das Evangelische Bildungswerk an einem Abend unter dem Motto "Ankommen in Freising". Auch der Heilige Korbinian sei ja in Freising eines Tages angekommen und habe es geprägt. Jetzt sollen andere erzählen, wie sie in der Stadt angekommen sind, wie sie sie erlebt hätten und wie sie sich seitdem verändert haben. Der Beitrag des Stadtarchivs sei eine "Lange Nacht der Stadtgeschichte". Zudem seien wissenschaftliche Beiträge zur Freisinger Landschaft geplant. Auch hier solle der Fokus darauf gelegt werden, wie sie sich in den vergangenen 1300 Jahren verändert habe.

Alles in allem sei es ein großes Programm von Freisingern für Freisinger, freut sich Ingo Bartha.

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