Am Münchner Flughafen:Passagier greift Bundespolizist an

An diesem Donnerstag arbeitet er nicht: ein Gepäckkontrolleur am Flughafen München. (Foto: Marco Einfeldt/Marco Einfeldt)

49-Jähriger auf der Durchreise von Rio nach Amsterdam will sich unbedingt der Kontrolle seines Handgepäcks entziehen und landet am Ende gefesselt in der Polizeiwache.

Von Kerstin Vogel, Flughafen

Ein aufsässiger Flugpassagier hat am vergangenen Freitag die Sicherheitskontrolle am Münchner Flughafen in Aufruhr versetzt und dabei einen Bundespolizisten attackiert und leicht verletzt. Der 49-Jährige, der aus Rio de Janeiro angekommen war und nach Amsterdam weiterreisen wollte, war mit der erneuten Überprüfung seines Handgepäcks nicht einverstanden gewesen, wie es im Polizeibericht heißt.

Der Mann hatte beim Umsteigen im Terminal 2 die zentrale Luftsicherheitskontrolle passieren müssen, wollte das dort übliche Prozedere jedoch nicht über sich ergehen lassen. Er weigerte sich, die vorgesehene Nachkontrolle seines Rucksacks abzuwarten, verhielt sich den Kontrollkräften der Sicherheitsgesellschaft am Flughafen München (SGM) gegenüber sehr aggressiv, nahm das Gepäckstück vorzeitig vom Förderband und marschierte zielstrebig zum Abfluggate, wie die Bundespolizei schildert.

"In hohem Maße aufsässig und aggressiv"

Der an diesem Tag zum Schutz der Kontrollstelle eingesetzte Bundespolizist habe die Auseinandersetzung mit den Kontrollkräften bemerkt und versucht, den Mann anzuhalten. Daraufhin habe der aggressive Fluggast den Beamten an der Hand gepackt, ihm den Daumen verdreht und mit weiteren Konsequenzen gedroht, wenn er nicht fliegen dürfe. Der Mann habe sich "in hohem Maße aufsässig und aggressiv" verhalten und fortwährend versucht, "sich den Maßnahmen zu entziehen". Er habe schließlich zu Boden gebracht, gefesselt und zur Dienststelle mitgenommen werden müssen.

Die zuständige Polizeiinspektion hat den 49-Jährigen inzwischen wegen Widerstands und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte angezeigt. Bevor der Mann nach der am Ende natürlich doch erfolgten Überprüfung des Rucksacks seine Reise fortsetzen durfte, musste er noch eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1200 Euro bezahlen.

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