Fahrenzhausen:Dritter Urnengang, eine Kandidatin

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Susanne Hartmann ist bei der Wiederholung der Bürgermeisterwahl in Fahrenzhausen einzige Kandidatin. (Foto: privat)

Am Sonntag wird die für ungültig erklärte Bürgermeisterwahl wiederholt. Dabei tritt nur Susanne Hartmann erneut an, die bereits fünf Monate im Amt war. Ihre beiden Mitbewerber verzichten.

Von Petra Schnirch, Fahrenzhausen

Zum dritten Mal innerhalb von sieben Monaten sind am Sonntag, 30. April, etwa 4000 Bürgerinnen und Bürger in Fahrenzhausen dazu aufgerufen, ihren Bürgermeister beziehungsweise in diesem Fall ihre Bürgermeisterin zu wählen. Denn es gibt lediglich eine Kandidatin. Bei der Wiederholung der Wahl tritt nur Susanne Hartmann erneut an, die aus der Stichwahl im Oktober 2022 als Siegerin hervorging und bereits knapp fünf Monate im Amt war. Die Ergebnisse der Auszählung können am Sonntagabend auf der Homepage der Gemeinde eingesehen werden.

Die Wahlbeteiligung dürfte niedriger ausfallen als im Herbst 2022, befürchtet Wahlleiter Franz Hermann, Hauptamtsleiter der Gemeinde, weil diesmal nur eine Bewerberin auf dem Wahlzettel steht. Darauf deutet auch die Zahl der angeforderten Briefwahlunterlagen hin. Diesmal sind es etwa 600, vor sieben Monaten waren es 950. Hermann rechnet mit einer Beteiligung zwischen 40 und 50 Prozent. Geöffnet sind die Wahllokale wie immer bis 18 Uhr, fünf Wahlvorstände sowie 60 Wahlhelferinnen und -helfer sind im Einsatz.

Die Wiederholung wird notwendig, weil die Kommunalaufsicht des Landratsamts die Wahl vom 25. September beziehungsweise die Stichwahl vom 9. Oktober wegen eines Wahlrechtsverstoßes für ungültig erklärt hat. Zweiter Bürgermeister und Wahlleiter Andreas Karl hatte sich damals in einer Zeitungsanzeige für Susanne Hartmann stark gemacht. Die FDP-Politikerin aus dem benachbarten Hohenkammer kandidierte für die Freie Wählergruppe Einigkeit, deren Vorsitzender Karl ist. Als Wahlleiter wäre er aber zur Neutralität verpflichtet gewesen.

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Die beiden Mitbewerber Hartmanns, Alexandra Karl (Grüne) und Günter Fuchs (CSU), entschieden, nicht mehr anzutreten, andere Kandidatinnen oder Kandidaten durften nicht nominiert werden. Allerdings können die Bürger auf dem Stimmzettel handschriftlich eine andere Person ihrer Wahl eintragen. Deshalb hofft Susanne Hartmann, dass trotzdem viele Bürger von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen, obwohl nur ein Name auf dem Zettel steht. Was sie sich wünscht, ist eine Beteiligung von mindestens 50 Prozent. Allerdings gingen auch im Herbst 2022 bei drei Bewerbern nur knapp 54 Prozent an die Urnen. Wahlleiter Hermann schreibt im Wahlaufruf, für den Bürgermeister sei "eine gute Wahlbeteiligung eine Vertrauensbasis für dieses verantwortungsvolle Amt".

Zwei Monate Müßiggang sind genug

Susanne Hartmann musste das Bürgermeisteramt seit dem 4. März ruhen lassen. Sie sei "total entspannt" und freue sich, wenn sie endlich weiterarbeiten könne. Ein paar Projekte habe sie mit dem Zweiten Bürgermeister, der die Amtsgeschäfte stellvertretend übernommen hat, noch anschieben können. Zwei neue Mitarbeiterinnen habe sie jedoch nicht mehr einarbeiten können - ihre eigene Assistentin und "Stabschefin" sowie eine Kollegin für die neu geschaffene Stelle am Empfang im Rathaus.

Sie habe jetzt "zwei Monate Müßiggang" mit gewissen Lernphasen hinter sich, erzählt Hartmann. Sie habe sich viel um ihre Familie gekümmert, Bürgermeisterlehrgänge besucht, Fachliteratur gelesen und den Keller aufgeräumt. Jetzt würde sie gern wieder loslegen. Sollte sie erneut gewählt werden, woran es eigentlich keinen ernsthaften Zweifel gibt, ist sie am Mittwoch, 2. Mai, null Uhr, wieder im Amt.

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