Direkte Zugverbindung zum Flughafen:Punktlandung

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Die Neufahrner Kurve ist planmäßig fertig und bleibt im Kostenrahmen. Bei der Eröffnung am Donnerstag gibt es Lob von allen Seiten.

Von Alexandra Vettori, Freising

Pünktlich um 11.21 Uhr ist er am Donnerstag in den Freisinger Bahnhof eingefahren, der neue Flughafenexpress Fex, der offiziell am kommenden Sonntag mit dem Fahrplanwechsel in Betrieb geht. Es herrschte allerhand Auftrieb am sonst so beschaulichen Bahnhof Freising. Personenschützer, Polizei, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart, Flughafenchef Michael Kerkloh, Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Freisings Landrat Josef Hauner, sie alle saßen in dem Zug, als er zum ersten Mal über die Neufahrner Kurve fuhr. Von allen Seiten gab es dickes Lob für Planer, Baufirmen und Bauleitung, schließlich war man nicht nur im Kostenrahmen von 91 Millionen Euro geblieben, sondern hatte auch zeitlich eine Punktlandung hingelegt. Die Finanzierung teilen sich Bund, Freistaat und Bahn. Für die nächsten vier Jahre ist die DB Regio der Betreiber des Flughafenexpresses, der in 78 Minuten von Regensburg via Landshut und Freising ohne Umsteigen zum Flughafen fährt. Zusätzlich zu bestehenden Zugverbindungen zwischen Ostbayern und München.

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Die Freisinger Flughafenbusse bleiben

Für die Freisinger, die bisher per S-Bahn zum Flughafen fuhren, entfällt damit künftig das Umsteigen in Neufahrn, auch wenn die meisten die öffentlichen Busse am Bahnhof genommen haben dürften. Diese Busse werden auch nach Inbetriebnahme des Fex in Ausstattung, Takt und Fahrzeiten so bleiben, wie sie sind. Lediglich ein neues Verkehrsunternehmen wird sie künftig bedienen. Auch vom Preis her sind Busfahrt und Fexfahrt identisch. Am bisherigen Zugfahrplan in Freising ändert sich ebenfalls nichts, der Flughafenexpress, der stündlich verkehrt, fährt zusätzlich zu den bisherigen Regionalzügen. Allerdings bedeutet der Fex mehr Komfort für zahlreiche Fahrgäste aus dem östlichen Raum. Denn er hält nicht nur in Regensburg, Landshut und diversen Ortschaften in Niederbayern, sondern auch in Moosburg.

Ebenfalls im Sonderzug saß auch Flughafenchef Michael Kerkloh. Er stattete Lockführer Wolfgang Hopper einen Besuch ab. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Bauarbeiten für die 2,3 Kilometer lange Neufahrner Kurve begannen 2015. Insgesamt wurden 8,3 Kilometer Gleise verlegt, 57 Kilometer Kabel waren notwendig, um die Strecke mit einem neuen elektronischen Stellwerk zu verbinden. 36 Signale und acht Weichen regeln die Ein- und Ausfädelungen in und aus bestehenden Strecken.

Der neue Flughafenexpress verlässt kurz nach Pulling die Gleise der bestehenden Bahnstrecke nach München, fährt zuerst durch einen 650 Meter langen Trog und dann auf den 30 Meter hohen Damm empor, von dem eine 184 Meter lange Stahlbrücke über die sechsspurige Autobahn A 92 führt. Dort schert der Zug dann in die Gleise der Flughafen-S-Bahn aus Neufahrn ein. Auch den Bahnsteig am Flughafen teilt sich der Fex mit den S-Bahnen S 1 und S 8.

© SZ vom 07.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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