Fünf Tage, fünf Autoren:Lesefest mit "Sams"-Erfinder und "Olchi"-Schöpfer

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Der Kinderbuchautor Erhard Dietl ("Die Olchis aus Schmuddlfing") liest am Sonntag, 17. September, um 15 Uhr im Schafhof. (Foto: Robert Haas)

Im Schafhof startet am 13. September ein fünftägiges Lesefest mit bekannten Kinderbuchautoren wie Paul Maar und Erhard Dietl. Zsuzsa Bank, Ursula Poznanski und der Münchner Stadtpfarrer Rainer Maria Schießer lesen dort ebenfalls.

Von Katharina Aurich, Freising

Die neuesten Abenteuer des berühmten Sams mit den Wunschpunkten stellt der bekannte deutsche Kinderbuchautor Paul Maar an diesem Mittwoch zum Auftakt des Lesefestes im Europäischen Künstlerhaus Schafhof vor. "Eine Weltpremiere, noch bevor das Buch im Handel erscheint", freuten sich Thomas Kraft, Organisator des Lesefestes, Eike Berg, Leiter des Künstlerhauses, sowie Hubert Hierl, Kulturreferent der Stadt, bei einer Pressekonferenz. Neben Maar hat Kraft vier weitere bekannte Autoren eingeladen, die bis Sonntag ihre Werke vorstellen.

Am Donnerstag wird der streitbare Münchner Stadtpfarrer Rainer Maria Schießer aus seinem Buch "Himmel, Herrgott, Sakrament" vorlesen, am Freitag Zsuzsa Bank aus ihrem neuesten Roman "Schlafen werden wir später" und am Samstag Ursula Poznanski aus dem Psychothriller "Aquila". Am Sonntag treten schließlich Erhard Dietl, Sonja Welter und Bastian Pusch mit ihren Olchi-Geschichten für die ganze Familie "Willkommen in Schmuddelfing" auf.

Der 80-jährige Paul Maar liest nicht nur, sondern wird auch eine Kostprobe seiner Zeichenkunst geben

Mit den unterschiedlichen Autoren des Lesefestes, das es in dieser konzentrierten Form zum ersten Mal im Schafhof gibt, soll ein breites Publikum jeden Alters angesprochen werden. Dank der finanziellen Unterstützung der Stadt und des Bezirks Oberbayern seien die Eintrittspreise sehr moderat, betonten die Veranstalter. Denn es mache Spaß, nicht nur einer Lesung zuzuhören, sondern auch die Menschen, die hinter den Geschichten stehen, zu treffen, davon ist Kraft, der seit Jahren Literaturevents organisiert, überzeugt. Für Paul Maar wird im Tonnengewölbe des Schafhofs auch eine Tafel bereit gestellt, denn der 80-Jährige liest nicht nur, sondern wird auch eine Kostprobe seiner Zeichenkunst geben. Maar, der Kunsterziehung studierte, hat alle seine Geschichten selbst illustriert.

Ein Lesefest habe es nicht leicht, ein breites Publikum zu gewinnen, man benötige dafür einen langen Atem, darin sind sich Thomas Kraft und Eike Berg einig. Aber es lohne sich. Denn beim Lesen und Zuhören passiere im Gegensatz zum Bildschirmkonsum etwas Echtes, man treffe Gleichgesinnte und die Fantasie werde angeregt. Außerdem passten die Lesungen gut zum Jahresthema "Sound" des Künstlerhauses, denn auch die Stimme erzeuge einen Klang, dem der Zuhörer neben der Bedeutung der Worte lausche, die ihn berühre und die das Gesagte unterstreiche, zählte Eike Berg auf.

Zsuzsa Bank schlägt in ihrem neuesten Werk, einem berührenden Briefroman um zwei Frauen, leise, eindringliche Töne an

Wichtig war Kraft bei der Auswahl der Autoren daher, dass sie gut lesen und vortragen können. Dies dürfte insbesondere dem unkonventionellen Seelsorger Rainer Maria Schießler gelingen, der mit seinen "Klartext-Predigten" Menschen in die katholische Kirche ziehe, beschreibt Kraft. Eher leise, eindringliche Töne schlägt Zsuzsa Bank in ihrem neuesten Werk an, einem berührenden Briefroman um zwei Frauen. Die Autorin wurde durch ihren erfolgreichen Roman-Erstling "Die Schwimmerin" einem breiten Publikum bekannt. Nach ihrer Lesung wird Kraft mit der Autorin und dem Publikum über ihren neuen Roman diskutieren. Ein ganz anderes Genre, nämlich einen Psychothriller, der in der italienischen Stadt Siena spielt, bringt Ursula Poznanski mit.

Werben für das Lesefestival im Freisinger Schafhof: (von links) Eike Berg, Leiter des Künstlerhauses, Organisator Thomas Kraft und Kulturreferent Hubert Hierl. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Veranstalter hoffen, dass sich das Lesefest im Schafhof etabliert, als Ergänzung zum "Literarischen Herbst" des Kulturvereins Modern Studio, mit dem man freundschaftlich verbunden sei, sagte Berg. Je mehr literarische Angebote es in Freising gebe, umso besser. Der Vorverkauf sei gut angelaufen, zu jeder Lesung werde es einen Büchertisch mit Werken der Autoren geben, die diese natürlich auch signieren, informierte Kraft.

© SZ vom 13.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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