So wird 2019 in Allershausen:Der Wunschzettel ist lang

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Die Neugestaltung der Ortsmitte in Allershausen empfinden viele als sehr gelungen. Sie könnte entlang der Glonn noch nach Westen um einen Bauabschnitt erweitert werden, dies wird in den kommenden Monaten geprüft. (Foto: Marco Einfeldt)

In seinem letzten vollen Amtsjahr möchte Bürgermeister Rupert Popp das Einheimischenmodell im Allershausener Baugebiet Eggenberger Feld-Süd weiter vorantreiben. Die sanierte Grundschule soll digital ausgestattet werden.

Von Petra Schnirch, Allershausen

Etwas mehr als ein Jahr hat Allershausens Bürgermeister Rupert Popp (PFW) noch vor sich. Bei der Kommunalwahl im März 2020 wird er nicht mehr kandidieren, darauf hat er sich bereits festgelegt. Die Vergabe der Grundstücke im neuen Baugebiet Eggenberger Feld-Süd im Einheimischenmodell, die für das Frühjahr 2020 geplant ist, könnte gerade noch unter seiner Ägide erfolgen.

Die Voraussetzungen dafür sollen in diesem Jahr geschaffen werden. Popp hofft, dass im Frühsommer die Bauarbeiten für die Erschließung des Areals - für Straßen, Wasserversorgung und Kanal - beginnen können. Er würde das Projekt 2019 gerne entscheidend voranbringen. Mit konkreten Zeitplänen aber sei er vorsichtig geworden, sagt er, weil die Erfahrung gezeigt habe, dass immer wieder etwas dazwischen kommen könne. Nächster Schritt wird dann das sogenannte Umlegungsverfahren sein, bei dem festgelegt wird, über welche Parzellen die Gemeinde verfügen kann, sie hat 50 Prozent der Flächen erworben. Post werden die 80 Interessenten erhalten, die sich bisher im Rathaus gemeldet haben. Sie bekommen die überarbeiteten Richtlinien und können sich dann endgültig um ein Grundstück bewerben.

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Für das neue Baugebiet im Eggenberger Feld haben sich bereits 84 Bewerber gemeldet. Der Gemeinderat billigt den Entwurf, ab 2019 könnte gebaut werden.

Von Petra Schnirch

Wie es bei der Neugestaltung der Ortsmitte weitergeht, ist noch unklar

Nicht spekulieren will Popp, wie groß die Chancen sind, den dritten Bauabschnitt zur Neugestaltung der Ortsmitte anzupacken. Er hatte eigentlich gar nicht mehr damit gerechnet, dass der Anstoß dazu noch in seiner Amtszeit gegeben werden könnte. Denn das Grundstück gehört der Eigentümergemeinschaft der Wohnanlage am Johannes-Boos-Platz, die es als Parkplatz nutzt. Nach einem Wechsel in der Hausverwaltung stehen die Anwohner der Idee, die Ortsmitte noch etwas zu erweitern, durchaus aufgeschlossen gegenüber. Knackpunkt bleibt aber, dass sie wohl keine weiter entfernten Ersatzparkplätze akzeptieren werden. In jedem Fall wird mit einer Machbarkeitsstudie geklärt, was auf dem Areal überhaupt und in welcher Form umgesetzt werden könnte. Herzstück dieses letzten Bauabschnitts ist im Entwurf der Landschaftsplaner des Büros NRT der sogenannte Glonnbalkon, eine Aussichtsterrasse über dem Fluss. Sie soll das Ensemble der Ortsmitte "zusammenschließen wie eine Klammer".

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Geplante Erweiterung der Ortsmitte nach Westen in Gefahr

Trotz der hohen Investitionen der vergangenen Jahre steht die Gemeinde Allershausen finanziell gut da, sie ist seit vielen Jahren schuldenfrei, darauf ist Popp zum Ende seiner Amtszeit sichtlich stolz. Auch 2019 möchte die Gemeinde ohne neue Kreditaufnahme auskommen, obwohl Allershausen wohl einen Rekordhaushalt verabschieden wird. Ein Grund für die solide Basis sind derzeit konstant hohe Gewerbesteuereinnahmen, 2018 waren es über drei Millionen Euro.

Die Investitionen in Schulen sind "kein Klacks", sagt Popp

2019 geht die Schulsanierung in die letzte Runde, insgesamt 1,8 Millionen Euro investiert Allershausen in einem Zeitraum von drei Jahren - bei laufendem Schulbetrieb. "Das ist kein Klacks", sagt Popp. Ende April soll alles fertig sein. Auf dem Wunschzettel von Schulleiter Georg Riedel steht außerdem die Anschaffung von Laptops, die Voraussetzungen für die Digitalisierung der Klassenzimmer wurden bei der Elektrosanierung im Gebäude geschaffen. Beginnen soll in diesem Jahr außerdem die Planung für den Bau einer Aussegnungshalle.

"Gar nicht so begeistert" ist Popp vom Procedere bei der Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs). Die Abrechnung für den Finkenweg ist seit einem Jahr fertig. Die Gemeinde befürchtet aber, dass sie auf dem Anteil, den gemäß der bisherigen Regelung die Anwohner hätten tragen müssen, sitzen bleiben wird. In diesem Fall wären das mehr als 100 000 Euro. Das nächste Projekt steht mit der über zwei Millionen Euro teuren Sanierung von Kesselboden- und Mühlenstraße bereits an. Die Gewerbetreibenden dort werden ebenfalls nicht mehr zur Kasse gebeten. Aus Gründen der Fairness, findet Popp, sollten deshalb bereits bezahlte Beiträge aus den vergangenen Jahren zurückerstattet werden.

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