Er zählte zu den Menschen, denen es genügte, im Hintergrund zu wirken, Kontrahenten mit unterschiedlichen Vorstellungen an einen Tisch und in den Dialog zu bringen, die soziale Landschaft durch unermüdliche Arbeit zu verbessern. Dieter Bolzani war ein echter Kämpfer gegen die Bürokratie, der seine Arbeit mit Herzblut tat, zumal er als gelernter Rechtsanwaltsgehilfe zunächst auf Umwegen, und deshalb umso überzeugter, zum Studium der Sozialpädagogik kam.
Der 1958 geborene Bolzani wusste um Konflikte und ihre Auswirkungen, seine erste Stelle war das Piusheim in Glonn, wo er mit schwierigen und in Schwierigkeiten steckenden Jugendlichen arbeitete. Von dort wechselte er zum Verein Kinderschutz und betreute Familien in seelischen, aber auch finanziellen Notlagen. Dieter Bolzani wusste um die Nöte der Menschen und war deshalb vor allem Sozialarbeitern, Stadtteilpolitikern und Experten in der Verwaltung in seiner bedächtigen, leidenschaftlichen, dabei aber nie aufbrausenden Art ein geschätzter Ansprechpartner.
Als die Regionalisierung der sozialen Arbeit in München auf feste, dauerhafte Säulen gestellt wurde, war es geradezu folgerichtig für den Netzwerker Bolzani, sich dort zu engagieren. 2004 wurde er Regsam-Moderator beim Trägerverein für regionale soziale Arbeit, kümmerte sich zunächst um Schwabing und Freimann, später um Ramersdorf und Perlach, außerdem von 2010 bis 2013 um das Schwerpunkt-Gebiet am Freimanner Carl-Orff-Bogen, 2014 bis 2017 um alte Menschen in Neuperlach. 2015 wurde er zudem stellvertretender Regsam-Geschäftsführer. Mit gesundheitlichen Problemen hatte Dieter Bolzani zeitlebens zu kämpfen, nach einer längeren schweren Erkrankung ist Dieter Bolzani jetzt gestorben. Er hinterlässt eine Frau, einen Sohn und eine Tochter.