Fotografie:Geografie der Armut

Für das Projekt "American Geography" reiste Matt Black in benachteiligte Gebiete seines Heimatlandes. Die großformatigen Schwarz-Weiß-Arbeiten sind im Kunstfoyer der Versicherungskammer zu sehen.

Von Evelyn Vogel

Vom Zusammenhang zwischen Migration, Armut, Landwirtschaft und der Umwelt in seiner Heimat Kalifornien und in Süd-Mexiko handeln die Arbeiten des US-amerikanischen Magnum-Fotografen Matt Black. Für sein Projekt "American Geography" reiste er mehr als 100 000 Meilen durch 46 US-Bundesstaaten. Auf diesen Road-Trips besuchte Black Gemeinden, deren Armutsquote bei über 20 Prozent liegt und die wie auf einer Landkarte miteinander verbunden werden können. Black fotografierte dazu in den Wüsten im Südwesten über den Black Belt im Südosten bis hin zu den postindustriellen, ehemaligen Fabrikstädten im Mittleren Westen und Nordosten.

Dabei entstanden beeindruckende großformatige, quadratische Schwarz-Weiß-Bilder mit starken bildtechnischen Kontrasten, die die dokumentarische Aussage der Fotos noch erhöhen. In überwältigenden Landschaftspanoramen zeigt Black eine Gesellschaft, die meilenweit vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten und einer Anything-goes-Gesellschaft entfernt zu sein scheint. Statt dessen ist sie geprägt von Armut, Chancenlosigkeit und politischer Resignation.

Matt Black, Jahrgang 1970, wurde für seine Dokumentarfotografie vielfach ausgezeichnet. Die Ausstellung wird im Anschluss im ICP International Center of Photography in New York gezeigt. Eine Publikation zu "American Geography" erscheint in Zusammenarbeit mit den Deichtorhallen - Haus der Photographie.

Matt Black: American Geography , bis 12. Sep., tägl. 9.30-18.45 Uhr, Kunstfoyer Versicherungskammer Kulturstiftung, Maximilianstr. 53, nur mit Online-Ticket: www.versicherungskammer-kulturstiftung.de/kunstfoyer/

© SZ vom 15.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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