Forstenried:Kleiner Lichtblick

Lesezeit: 1 min

Hoher Lärmpegel an der A 95: Neben einer Ausweitung des Tempolimits bis über die Stadtgrenze hinaus fordern die Stadtviertelpolitiker in Forstenried auch eine aktuelle Lärmmessung, feste Blitzeranlagen, neue Schutzwände und die Verbesserung des Lärmschutzwalls. (Foto: Florian Peljak)

Ein Gerichtsurteil zum Lärmschutz an der Allacher Straße lässt auch die Anrainer entlang der A 95 auf Verbesserungen hoffen. Für den Fall, dass die Stadt Maßnahmen ablehnt, haben sie vorgebaut

Von Johannes Korsche, Forstenried

Der Bezirksausschuss Forstenried-Fürstenried (BA) versucht erneut, den Lärmschutz entlang der A 95 zu verbessern. Ein entsprechender Antrag, der gemeinsam mit Bürgern aus dem Viertel im zuständigen Unterausschuss erarbeitet wurde, nimmt teils jahrealte Forderungen wieder auf - setzt aber auch neue Akzente. Neben einer aktuellen Lärmmessung, der Ausweitung des Tempolimits und festen Blitzeranlagen pochen die Stadtteilpolitiker weiterhin auch auf neue Lärmschutzwände entlang der Straße. Dass dem Antrag vollständig entsprochen wird, denken sie aber wohl kaum. Wie der BA-Vorsitzende Ludwig Weidinger (CSU) hoffen sie wenigstens darauf, "Zugeständnisse zu erreichen". Es gehe ohnehin nur in kleinen Schritten voran.

Neue Hoffnung schöpfen die Lokalpolitiker aus einem Gerichtsurteil, das im Mai 2016 den Lärmschutz für Anwohner der Allacher Straße mit dem Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit verband - und die Stadt verpflichtete, die Gesundheit ihrer Bürger zu schützen. Als Grundlage für gesundheitsschützenden Lärmschutz fordern die BA-Mitglieder daher eine aktuelle Lärmmessung. Eine simulierte Kartierung, die auf Rechenmodellen basiere, sei nicht ausreichend, heißt es in dem einstimmig beschlossenen Antrag. Auch ohne die Ergebnisse einer aktuellen Messung sind sie sich allerdings einig, dass der derzeitige Lärmschutz "nicht ausreichend" ist. An Ideen zur Verbesserung mangelt es jedenfalls nicht: "Neue Lärmschutzwände, Ertüchtigung des Lärmschutzwalles oder Ähnliches wie zum Beispiel Gabionenwände" sind für sie denkbar.

Neben baulichen Maßnahmen soll - geht es nach den Stadtteilpolitikern - ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern am Tag und 60 Stundenkilometern zwischen 22 Uhr und 6 Uhr gelten. Auf Drängen der SPD-Fraktion ist diese Geschwindigkeitsbegrenzung aber nicht nur im Stadtgebiet vorgesehen, sondern auch einen Kilometer über die Stadtgrenze hinaus. Laut aufheulende Motoren, die möglichst schnell auf die neue Richtgeschwindigkeit beschleunigt werden, könnten so besser aus der Stadt verbannt werden. Damit sich die Autofahrer auch an das Tempolimit halten, sollen feste Blitzer in beiden Richtungen aufgebaut werden.

Hannelore Prechtel (SPD) befürchtet - wie viele ihrer Kollegen - trotz konkreter Vorschläge wieder nur "vorgestanzte Antworten", die nicht weiterhelfen. Wohl deshalb verweist der Antrag bereits darauf, dass "die vorgeschlagenen Maßnahmen abgelehnt werden". Für diesen Fall seien die zuständigen Behörden gefragt, "andere Maßnahmen zur Lärmminderung zu erarbeiten und zeitnah umzusetzen."

© SZ vom 17.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: