Hinter der Kamera
Als gebürtiger Münchner kennt Johannes Simon alle Facetten dieser Stadt. Vor 56 Jahren kam er in Neuhausen zu Welt, seit mehr als 20 Jahren ist er als Fotoreporter für die Süddeutsche Zeitung unterwegs. Die Museen der Stadt sind ihm aus zwei Gründen vertraut: Zum einen machte er an der Kunstakademie in Karlsruhe seinen Magister in Kunstgeschichte, zum anderen erinnert er sich an die Regentage seiner Kindheit und Jugend, an denen er mit seiner Mutter die verschiedenen Münchner Museen besuchte. Und so wurde aus dem Projekt, in Bildern die Stadt bei Regen vorzustellen, ein ungewöhnlicher Museumsrundgang, bei dem die Betrachter selbst zum Objekt werden.
Man charakterisiert Münchens Museen gewöhnlich nach ihren Exponaten. Wer sie aber häufig besucht, der entdeckt früher oder später auch noch ein anderes Unterscheidungsmerkmal: Jedes Museum zeichnet sich durch seine ganz eigene Atmosphäre aus, und die wird gestaltet durch Raum, Licht, Arrangements und nicht zuletzt die Besucher. Gut, da sind die Touristen, die ihre Liste abhaken und überall schnell durch sind. Dann gibt es aber die Liebhaber, denen es ein Bild oder ein Künstler besonders angetan hat, so dass sie es immer wieder betrachten. Da sind auch die Kenner, die wegen einer bestimmten Ausstellung kommen, und die Kreativen, die Inspiration suchen. Und es gibt die unvoreingenommenen Laien, die sich einfangen lassen von einem bestimmten Exponat. SZ-Fotoreporter Johannes Simon sagt, er könne etwa das Bayerische Nationalmuseum schon an seinem Geruch erkennen, leicht holzig, ähnlich wie alte Möbel. Und er sehe auch, dass die Neue Pinakothek viel Laufpublikum anziehe mit den ausgestellten Impressionisten. Aber sehen Sie selbst.