Flughafen München:Bislang kaum Auswirkungen des Piloten-Streiks

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Die Piloten der Lufthansa streiken am Flughafen München. Das befürchtete Chaos ist bislang ausgeblieben. (Foto: Nicolas Armer/dpa)

Der Streik der Lufthansa-Piloten am Flughafen München hat begonnen. 140 Flüge sind gestrichen worden. Doch das erwartete Chaos ist bislang ausgeblieben. Die Airline rechnet mit Millionenschäden.

  • Am Flughafen München fallen bislang 140 Flüge aus - mehr als zuletzt angekündigt.
  • Lufthansa rechnet mit Millionenschaden durch den Streik der Piloten.
  • Lufthansa hat Hunderte Hotelzimmer angemietet.

Weitgehend normaler Flugbetrieb

Die Lufthansa streicht an diesem Mittwoch wegen des Streiks der Piloten mehr Flüge als zunächst bekanntgegeben. Etwa 140 Flüge von und nach München fallen aus, wie eine Lufthansa-Sprecherin in München sagte. Damit solle nach dem Ende des Streiks so schnell wie möglich wieder ein normaler Flugbetrieb erreicht werden. Bisher hatte die Lufthansa von etwa 110 gestrichenen Flügen gesprochen. Insgesamt sind den Angaben der Fluggesellschaft zufolge 15 300 Passagiere betroffen.

Streik bei Germanwings
:Das müssen Passagiere jetzt wissen

Die Gewerkschaft UFO hat die Flugbegleiter der Lufthansa-Tochter Germanwings zum Streik aufgerufen. Fragen und Antworten für Kunden.

Die Pilotengewerkschaft Cockpit hat ihre Mitglieder zu einem Streik am Münchner Flughafen von 10 bis 18 Uhr aufgerufen. Bis kurz vor Beginn des Streiks herrschte weitgehend normaler Flugbetrieb.

Lufthansa wies aber darauf hin, dass Langstreckenflüge von München aus starten sollen. Es seien auch nur Flüge der Marke Lufthansa betroffen, nicht aber der Töchter wie Swiss, Austrian oder Germanwings. Dem Sonderflugplan zufolge sollen Passagiere auch über andere Lufthansa-Drehkreuze wie Frankfurt, Zürich, Wien und Brüssel, die vom Streik nicht betroffen sind, umgeleitet werden.

Ein paar Gestrandete gibt es dennoch. Süleyman ist mit seinem Bruder Hakan, dessen Sohn Can Osman, drei großen und einem kleinen Koffer am Morgen aus Istanbul gelandet. Der Weiterflug nach Bremen ist gestrichen. Gut eine Stunde standen sie am Schalter, sind nun aber zufrieden. "Die Lufthansa hat das sehr kompetent gelöst, wir fliegen jetzt nach Münster und fahren von da mit dem Zug." Nur die zwei Stunden, die sie gestern in der ständig besetzten Hotline verbracht haben, dazu noch aus dem Ausland, seien etwas ärgerlich.

Lufthansa verärgert über Streik der Piloten

Der Streik der Lufthansa-Piloten am Flughafen in München dürfte keine größeren Auswirkungen auf den Betrieb am Frankfurter Airport haben. "Bisher sieht alles normal und ruhig aus", sagte eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Fraport am Mittwochmorgen. Passagiere müssten nicht früher zum Flughafen kommen, da Frankfurt von dem Streik nur indirekt betroffen sei.

Die Lufthansa rechnet wegen der Streiks der Piloten mit einem Millionenschaden. Bereits der dreitägige Ausstand im April habe die Lufthansa etwa 60 Million Euro gekostet - durch die Arbeitsniederlegungen in den vergangenen Wochen sei mit einem Betrag in einer ähnlichen Größenordnung zu rechnen. Das sagte der für München verantwortliche Lufthansa-Manager Thomas Klühr am Mittwoch kurz vor Beginn des Pilotenstreiks. Klühr nannte die Arbeitsniederlegungen "extrem ärgerlich" besonders für Lufthansa-Kunden und kritisierte die Rolle von Cockpit. "Es kann nicht sein, dass Spartengewerkschaften ganze Unternehmen lahmlegen."

Von Streichungen betroffene Fluggäste könnten kostenfrei umbuchen oder stornieren, innerdeutsch ist der Umstieg auf die Bahn möglich, hieß es von der Lufthansa. Zudem seien in München Hunderte Hotelzimmer angemietet, im Transitbereich würden Übernachtungsmöglichkeiten eingerichtet.

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