Maxvorstadt:Flex-Parken in der Luisenstraße

Wo Autos standen, stehen nun Fahrräder. (Foto: Florian Peljak)

Es ist ein einzigartiger Test in der Maxvorstadt ist: In einem bestimmten Abschnitt dürfen Räder und Autos abwechselnd stehen.

Von Andreas Schubert

Parkplätze sind rar - nicht nur für Autos. Organisationen wie der Fahrradklub ADCF fordern deshalb seit langem, mehr vernünftige Abstellmöglichkeiten für Räder in der Stadt zu schaffen. Diese Forderung ist auch wichtiger Bestandteil des derzeit laufenden Radbegehrens, das bessere Bedingungen für Radler durchsetzen soll.

Doch bei dem knappen Platz soll nicht immer nur den Autofahrern Platz weggenommen werden. Deshalb testet die Stadt seit Dienstag ein nach Angaben des Planungsreferats bisher deutschlandweit einzigartiges Modell, das sogenannte Flex-Parken. Der Begriff steht für das zeitlich abwechselnde Parken von Fahrrädern und Autos auf einer Stellfläche.

Vor der Technischen Universität München (TUM) stehen tagsüber viele Fahrräder der Studierenden. Gleichzeitig, so die Überlegung des Planungsreferats, sei die Maxvorstadt auch ein Wohngebiet, sodass abends der Bedarf an Parkplätzen für Anwohner-Autos steige. Um für beide Verkehrsmittel Abstellmöglichkeiten zu bieten, wird der Straßenrand in diesem Pilotversuch je nach Uhrzeit für das Abstellen von Autos oder von Fahrrädern ausgewiesen. So ist eine doppelte Nutzung der selben Fläche für Fahrräder und Autos innerhalb eines Tages möglich.

Seit Dienstag gilt in der Luisenstraße auf der ausgewiesenen Fläche daher nun folgende Parkregel: Fahrräder können in der Zeit von 9 bis 23 Uhr und Autos von 23 bis 9 Uhr abgestellt werden. Das Flex-Parken werde in Dänemark schon erfolgreich umgesetzt. Das Pilotprojekt an der TUM läuft bis zu zwei Jahre. Danach werden die gewonnenen Erfahrungen dem Stadtrat vorgelegt, um zu überlegen, ob es sich bewährt hat oder nicht.

© SZ vom 02.05.2019 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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