Filmkunst-Tipp:Afrika im Blick

Im marokkanischen Spielfilm "Adam" treffen zwei ungleiche Frauen aufeinander, die eine trauert um ihren Mann, die andere weiß nicht, wo sie hingehört. Gezeigt wird der Film von Maryam Touzani bei den Afrikanischen Filmtagen im Gasteig.

Von Josef Grübl

Sie könne ein paar Tage bei ihr übernachten, sagt Abla zur schwangeren Samia, als diese an ihre Tür klopft. "Dann aber gehst du heim - oder findest den Kerl, der dich geschwängert hat." Im marokkanischen Spielfilm Adam treffen zwei ungleiche Frauen aufeinander, die eine trauert um ihren Mann, die andere weiß nicht, wo sie hingehört. Regisseurin Maryam Touzani erzählt sehr sinnlich und behutsam von dieser Annäherung, ihr Film lief letztes Jahr beim Festival in Cannes, in der Reihe "Un Certain Regard". Jetzt ist er bei den Afrikanischen Filmtagen im Gasteig zu sehen. Von Freitag, 9., bis Sonntag, 11. Oktober, werden vier Spielfilme und ein Dokumentarfilm gezeigt, aus Ländern wie Äthiopien, Sudan oder Ruanda. Eröffnet wird die Reihe mit dem senegalesischen Drama Nafi's Father, in dem eine junge Frau kurz davor steht, ihren Cousin zu heiraten. Doch Nafis Vater hat Bedenken: Sein Bruder, der künftige Schwiegervater seiner Tochter, verbreitet im Dorf radikal islamistisches Gedankengut. Der Film von Mamadou Dia lief 2019 beim Festival in Locarno und ist am Freitag, 9. Oktober, um 18.30 Uhr in München zu sehen (Wiederholung: So., 11. Okt., 11 Uhr).

Adam , MAR/B/F 2019, Regie: Maryam Touzani, Samstag, 10. Oktober, 18 Uhr und Sonntag, 11. Oktober, 16 Uhr, Gasteig, Carl-Amery-Saal, Rosenheimer Str. 5, www.aft-munich.com

© SZ vom 07.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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