Schmähgesänge, Feuerwerkskörper und Bengalische Feuer: Beim Derby zwischen den Amateurteams des TSV 1860 und des FC Bayern München kam es schon vor Spielbeginn am Dienstagabend zu Ausschreitungen im Stadion an der Grünwalder Straße.
Ein Großteil der Fans stand bereits in ihren Blöcken, als sich eine kleine Gruppe gegen 19.15 Uhr ein kurzes Scharmützel lieferte: Erst schaukelten sich "Rote" und "Blaue" verbal gegenseitig hoch, dann gelang es einer Gruppe von FCB-Anhängern, in der Westkurve ein Tor gewaltsam zu öffnen. Die Randalierer rannten durch einen leeren Block in Richtung Gegengerade zu den Löwen-Fans. Für kurze Zeit standen sich die Lager direkt gegenüber, nur getrennt durch einen schmalen Graben. Pyrotechnik flog zwischen den Gruppen hin und her.
Die Polizei ging dazwischen und nahm einige Randalierer fest. Dabei seien auch Beamte leicht verletzt worden, sagte Polizeisprecher Werner Kraus am Abend zur Süddeutschen Zeitung.
Intensiv, leidenschaftlich, aggressiv
Etwa 400 Beamte und Hunderte Ordner waren im Einsatz, um die Fanlager bei der Viertliga-Partie unter Kontrolle und möglichst weit voneinander entfernt zu halten. Bei Spielen des "großen" FC Bayern reichen auch schon mal 250 Einsatzkräfte. Das Stadion in Giesing war mit 12 500 Zuschauern ausverkauft, die Stimmung intensiv und leidenschaftlich, laut Polizei aber auch "aggressiv".
Bereits am frühen Nachmittag hatten sich etwa 500 FCB-Fans auf dem Viktualienmarkt versammelt und Pyrotechnik inmitten der Holzhütten gezündet. Die Löwen-Anhänger hatten sich am Candidplatz getroffen und brannten auf dem Weg zum Sechzger-Stadion ebenfalls Feuerwerkskörper ab.
Dort angekommen, konnte die Partie erst einige Minuten verspätet angepfiffen werden, weil erneut Bengalische Fackeln in den Blöcken brannten. Kurz nachdem die zweite Mannschaft der Löwen das Spiel mit 1:3 (1:2) verloren hatte, zog die Polizei eine erste Bilanz: Elf Festnahmen und vier verletzte Beamte.