Ex-Oasis-Sänger:Liam Gallagher: Münchner Polizei hat mir zwei Zähne gezogen

Lesezeit: 1 Min.

Liam Gallagher ist 16 Jahre nach einer Schlägerei sauer auf die Polizei. (Foto: DPA)

16 Jahre nach einer Schlägerei im Bayerischen Hof erhebt der Ex-Oasis-Sänger schwere Vorwürfe gegen "die verdammten deutschen Polizisten". Die reagieren wenig humorvoll.

Von Florian Fuchs

"Don't Look Back In Anger" heißt einer der bekanntesten Songs der britischen Band Oasis. An dieses Motto hätte er sich jetzt besser mal selbst halten sollen, der Sänger der inzwischen aufgelösten Band. In einem Interview mit der britischen Zeitung The Guardian hat Liam Gallagher der Münchner Polizei unverblümt vorgeworfen, ihm 2002 nach einer Schlägerei im Bayerischen Hof zwei Schneidezähne gezogen zu haben.

Aus Rache sozusagen, weil er sich vorher gemeinsam mit seinem Bruder Noel nicht nur mit fünf anderen Männern, sondern auch mit Polizisten geprügelt hatte. Er wisse das genau, sagte Gallagher, weil er am Tag nach der Prügelei schon wieder habe pfeifen können. Die Beweislage scheint also erdrückend zu sein.

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Liam und Noel Gallagher und ihre Bandkollegen waren am 1. Dezember 2002 nicht nur betrunken, sie hatten auch gekokst. Nach einer Rempelei startete die Schlägerei um zwei Uhr nachts mit fünf anderen Gästen der Bar, die Kontrahenten prügelten sich aus dem Keller bis ins Foyer im Erdgeschoss. Zehn Streifenwagenbesatzungen brauchte es, um die Bandmitglieder festzunehmen, einem Polizisten trat Liam Gallagher gegen die Brust.

Wenn er die Zähne bei der Prügelei verloren hätte, behauptet der inzwischen 45 Jahre alte Sänger nun, hätte er ja von einem Faustschlag auch eine dicke Lippe haben müssen - und hätte so am nächsten Tag nicht schon wieder pfeifen können. "Die verdammten deutschen Polizisten" seien das also gewesen. "Ich glaube, die haben mir in dem verdammten Kastenwagen eins übergezogen, dann haben sie gesagt, dir zeigen wir's, du Arsch."

Bei der Münchner Polizei können sie dieser Einlassung eher nichts Humoriges abgewinnen. "Streng genommen wirft er uns mutwillige Körperverletzung vor", sagt Sprecher Marcus da Gloria Martins. Wenn er das wirklich ernst meine, solle er die Sache zur Anzeige bringen, "und nicht so einen dummen Quatsch in der Zeitung erzählen".

So weit wird es wohl nicht kommen, ein bisschen Einsicht in die eigene, berüchtigte Verhaltensauffälligkeit zeigt Liam Gallagher nämlich auch in dem Interview. "Wenn ich nicht in einer Gitarren-Band wäre, dann würde ich jetzt wohl Drogen verkaufen oder säße im Knast oder wäre tot." Aus dem Knast hatte sich die Band nach der Schlägerei damals übrigens freigekauft, um sofort nach Hause nach England zu fliehen: für 240 000 Euro.

© SZ vom 20.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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