Flughafen München:Kein Ärger mit dem Nachbarn

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Nächtliche Flüge sind für die Anwohnerinnen und Anwohner des Münchner Flughafens ein Ärgernis. Für die Dauer der Fußball-EM könnte ihre Zahl heuer deutlich steigen. (Foto: Johannes Simon)

Eine Umfrage der FMG unter Anrainergemeinden zeigt: In Erding hat der Airport ein signifikant besseres Image als anderswo. Grünen-Stadträtin Helga Stieglmeier wundert das nicht.

Von Regina Bluhme, Erding

Eine gute Beziehung zum Nachbarn ist pflegen, ist wichtig. Dazu gehört, gelegentlich mal nachzufragen, wie es denn so geht. Die Flughafen München GmbH (FMG) hat sich heuer im Februar und März bei 49 Umlandgemeinden aus sechs Landkreisen umgehört. Jochen Flinner, FMG-Beauftragter für die Flughafenregion, präsentierte jetzt im Stadtrat die Antworten aus Erding. Ein Ergebnis: Der Airport hat in Erding ein signifikant besseres Image als im gesamten Untersuchungsgebiet.

"Der Flughafen aus Sicht seiner Nachbarn" lautet der Titel der Erhebung, die die FMG von einem Marketingunternehmen durchführen ließ. Es ist die vierte seit 2003. Insgesamt gab es 1037 Befragungen, davon 708 Interviews telefonisch, 329 online. Dabei zeigte sich, dass die Erdinger und Erdingerinnen den Airport überdurchschnittlich nutzen, sei es Passagiere oder Besucher. Aus Sicht der Bürger habe sich die Erreichbarkeit des Flughafens verbessert, beim ÖPNV bestehe aber "großer Handlungsbedarf". Die Lärmsituation in Erding bewerten knapp 25 Prozent mit "weniger gut" beziehungsweise "schlecht", als stärkste Lärmquelle wird Straßenlärm (45 Prozent) genannt, gefolgt von Fluglärm (25 Prozent). Als wichtigste kommunalpolitische Aufgaben sehen die Erdinger den Bereich Verkehr (55 Prozent) und Wohnen (45 Prozent). 91 Prozent der Befragten geben an, gerne in Erding zu leben. Auffällig viele Erdinger und Erdingerinnen sind laut der Befragung der Meinung, "dass der Flughafen das Leben in der Region bereichert". Helga Stieglmeier (Grüne) bemängelte, dass nach Lärm gefragt wurde, aber nicht nach Ultrafeinstaub, der ein "massives Problem" für darstelle. Dass in Erding, wo es nicht sehr viele "Lärmbetroffene" durch Flugverkehr gebe, der Straßenverkehr als größte Belastung genannt wurde, sei "kein verwunderliches Ergebnis".

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