Die Dorfener SPD-Stadtratsfraktion fühlt sich bei den Planungen für die 1250-Jahr-Feier der Stadt im kommenden Jahr übergangen. Michaela Meister sagte, man habe von dem Programm aus der Zeitung erfahren, erst viel später seien die Planungen im Hauptausschuss vorgestellt worden. Sie sei "nicht ganz glücklich" über diesen Ablauf. "Das war eine schlechte Kommunikation", fügte Simone Jell bei der Mitgliederversammlung hinzu. "Wir sind übergangen worden." Und Heiner Müller-Ermann konstatierte: "Das ist eine Missachtung des Stadtrats."
Meister betonte, sie störe sich an diesem Vorgehen, was aber nicht bedeute, dass man die Planungen nicht unterstütze. Aber man habe Bedenken gehabt, ob die Freilichtaufführungen des "Faust" das Richtige für die Jubiläumsfeier seien. Diese Bedenken habe nicht nur die SPD vorgebracht, sondern seien quer durch alle Fraktionen geteilt worden. Das Thema habe keinen Dorfener Bezug. Regisseur Andreas Wiedermann und der musikalische Leiter Ernst Bartmann hätten jedoch im Hauptausschuss die Mitglieder davon überzeugen können. Die beiden hätten schon diverse Stücke aufgeführt und sie seien "pfiffig und toll", sagte Meister. Geplant seien acht Aufführungen mit jeweils 800 Sitzplätzen. Da auch viele Dorfener Gruppen wie Chöre oder Schulen eingebunden seien, rechne man damit, dass auch deren Angehöre als Besucher kommen würden. Außerdem sollen die Aufführungen nicht "immer bierernst" sein, sondern unterhaltsam.
Wie hoch die Kosten im Fall der Ausfallbürgschaft sind, die die Stadt übernommen habe, dazu wollten die Fraktionsmitglieder nichts sagen. In Dorfen erzählt man sich jedoch, es handele sich um 200.000 Euro. Christoph Zauner gab daher zu bedenken, dass sich seinerzeit die Bierkriegs-Festspiele über den Biergarten und das Catering selbst finanziert hätten: "Der Bierkrieg war eine kommerzielle Veranstaltung, ansonsten wird das schon schwierig:"