Dorfener Stadtrat:Dritte Startbahn aus LEP streichen

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Im neuen Landesentwicklungsprogramm soll das endgültige Aus zementiert werden.

Der auf Eis gelegte Bau einer dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen soll explizit aus der neuesten Version des Landesentwicklungsprogramm (LEP) gestrichen werden. Das fordern bereits viele Kommunen, nun auch die Stadt Dorfen. Noch in dieser Woche wird wohl auch der Kreistag Erding eine ähnliche Stellungnahme verfassen. Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) wollte zunächst die Haltung der 26 Kommunen im Landkreis abwarten, die in diesem Fall einhellig sein dürfte: alle sind seit Jahren schon gegen die dritte Startbahn und sollten nun dafür sein, dass nur noch eines zementiert wird: ihr endgültiges Aus.

Das LEP wird gerade überarbeitet und die Staatsregierung holt dazu Stellungnahmen von vielen Seiten ein. Insbesondere die Kommunen und Verbände können sich bis zum 1. April äußern, was sie von der sogenannten Teilfortschreibung halten und welche Änderungsvorschläge sie haben. Der Dorfener Stadtrat geht auf vier Punkte ein, wobei drei den Münchner Flughafen betreffen. Auf einen gemeinsamen Antrag der SPD und der Grün-Alternativen Liste (GAL) sprechen sich die Dorfener einstimmig für eine endgültige Absage an die dritte Start- und Landebahn aus. Der entsprechende alte Satz im LEP, man müsse eine dritte Bahn errichten, gehöre ganz einfach ersatzlos gestrichen. Außerdem fordert der Stadtrat, dass "ein Ausbau von Non-Aviation-Bereichen zu unterlassen ist". Konkret heißt das, dass Projekte wie eine Veranstaltungsarena gerade nicht am Flughafen entstehen sollen. Ein dritter Punkt in der Dorfener Stellungnahme wiederholt eine ganz alte Forderung von Landrat Bayerstorfer. Dieser spricht sich schon seit Jahren dafür aus, dass der Sonderflughafen Oberpfaffenhofen nicht dauerhaft für normalen Flugverkehr gesperrt sein sollte. Auf diese Weise könnte, so Bayerstorfers Argumentation, der Großflughafen im Erdinger Moos entlastet und dadurch eine dritte Startbahn überflüssig werden. Der vierte Punkt im LEP, zu dem die Stadt Dorfen Stellung bezogen hat, zielt darauf ab, dass Kommunen mehr Spielraum für ihre eigene Siedlungsentwicklung bekommen und weniger durch allgemeine Vorgaben eingeengt werden.

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